Eine prächtige Sommerstaude

Der Rittersporn ist aus unseren Gärten nicht mehr wegzudenken

Zu den schönsten sommerblühenden Gartenstauden zählt zweifelsohne der Rittersporn. Bereits zur vorchristlichen Zeit soll er aus dem Orient vor allem in einjährigen Arten mit Getreidelieferungen in den Westen gelangt sein. Heute schätzt man die prächtige Staude in unseren Gärten.

Gefüllter und ungefüllter Rittersporn setzen Akzente.

Foto: Gugenhan

Neben dem einjährigen Rittersporn gibt es aber auch den prächtigen Gartenrittersporn, der gerade jetzt um diese Jahreszeit eine besondere Zierde im Staudenbeet ist. Er soll erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts aus Kleinasien über das östliche Mittelmeer zu uns gekommen sein. Seither ist er aus unseren Gärten in mancherlei Arten und vor allen Dingen auch sehr vielen Sorten nicht mehr wegzudenken.

Der Delphin im Staudenbeet

Botanisch gesehen gehört der Rittersporn zu den Rachenblütlern oder Ranunculaceae und trägt den botanischen Namen Delphinium. Schon Carolus Clusius (1526 bis 1609) kannte den Rittersporn und führte für ihn die Bezeichnung Lycoctonum Flore Delphinii silesianus ein. Davon blieb dann der botanische Gattungsname Delphinium erhalten, der aus dem Griechischen stammt und sich auf die delphinförmige Knospe des Rittersporns bezieht. Diese Form verdankt die Knospe und Blüte zweier verwachsener Blütenhüllblätter, die somit einen Sporn bilden. In dessen Spitze sammelt sich Nektar an, der wiederum von Hummeln genascht wird. Heute ist der Rittersporn eine der prächtigsten sommer- und herbstblühenden Schmuckstauden. Er gedeiht am besten an einem sonnigen, windgeschützten Platz im Garten in einem humosen, lockeren und ausreichend mit Nährstoffen versorgten Boden.

Ein großes Sortiment sorgt für Abwechslung

Ausgewählte Gartencenter und Gärtnereien bieten eine große Arten- und Sortenvielfalt an.

Foto: imago images

Drei große Hauptgruppen werden unterschieden, die sich aus Kreuzungen verschiedener Arten zusammensetzen. Buschig im Wuchs und reich verzweigt präsentieren sich die Belladonna-Hybriden, die je nach Sorte eine Wuchshöhe von 80 bis 120 Zentimeter erreichen.
Sehr viel umfangreicher ist das Sortiment der Elatum-Hybriden, die heute auch unter dem botanischen Namen Delphinium elatum oder Hoher Rittersporn geführt werden. Es handelt sich dabei um die kräftig und hoch wachsenden Sorten mit großen, prächtigen, wenig verzweigten Blütenrispen auf starken Stängeln.
Als dritte im Bunde müssen noch die Pacific-Hybriden erwähnt werden, die züchterisch vor allen Dingen in den USA bearbeitet wurden. Es handelt sich dabei um Sorten, die nicht vegetativ über Stecklinge, sondern generativ vermehrt werden. Die Pflanzen werden also aus Samen herangezogen und sind deshalb manchmal im Aussehen und in der Blütenfarbe etwas variabel. Auffallend sind aber bei dieser Rasse die großen Blüten, die an langen, eindrucksvollen Rispen sitzen.
Rittersporn-Pflanzen bieten Staudengärtner, Gartencenter und gut sortierte Gärtnereien an. Beste Pflanzzeit sind die Monate September und Oktober oder März und April.
Das Sortiment innerhalb dieser Gruppen ist überaus groß, wobei die Mehrzahl der Sorten einfache Blüten ausbilden. Es gibt aber auch einige Sorten mit halbgefüllten oder gefüllten Blüten, die eine besondere Wirkung ausstrahlen. Dazu zählen zum Beispiel mit halbgefüllten Blüten die Sorten “Tempelgong' und “Jubelruf', während sich mit gefüllten Blüten die Sorten “Abgesang' und “Schönbuch' besonders auszeichnen. Marisa Gugenhan