Der Raps braucht die Bienen – und umgekehrt
Wegen einer Verschärfung der zulässigen Rückstandshöchstmengen im Honig ist gerade auch der Einsatz von Biscaya mit dem Neonikotinoid-Wirkstoff Thiacloprid im (auf-)blühenden Raps untersagt worden. Ein weiterer Sargnagel für eine wirksame Antiresistenzstrategie bei Rapsschädlingen (s. LW 14, S. 13). Das zum BMEL gehörige Julius Kühn-Institut (JKI) kann in seiner „neuen Antiresistenzstrategie 2016 in Raps“, die extra auf diese Situation hin angepasst wurde, nur darauf verweisen, dass „gegen Rapserdfloh zurzeit nur Pyrethroide in der Spritzanwendung zugelassen sind. Eine Antiresistenzstrategie kann also leider nur sein, auf jede unnötige Anwendung zu verzichten.“
Weiter heißt es :„Künftig werden dringend weitere bienenverträgliche Wirkstoffe für Behandlungen in Beständen mit offenen Blüten benötigt, um einer Resistenzentwicklung bei Neonikotinoiden vorzubeugen.“ Wo die im derzeit innovationsfeindlichen Umfeld herkommen sollen, fragt man sich allerdings. Eine weitere Reaktion auf die schwindenden Pflanzenschutzmöglichkeiten im Raps könnte eine deutliche Einschränkung des Anbauumfangs sein. Damit würde aber den Bienen eine wichtige Nahrungsquelle im Frühjahr fehlen.
Karsten Becker – LW 16/2016