Mit der Rapsaussaat beginnt die neue Saison

Nach dem schwierigen Rapsjahr 2011/2012 könnte auch die kommende Aussaat durch die Nachwirkungen beeinträchtigt werden. Denn die Auswinterungsschäden des Frühjahres haben nicht nur auf den aktuellen Rapsflächen, sondern auch bei den Raps-Vorfrüchten für einen erheblichen Umbruchanteil gesorgt.

Wie stark der verbliebene und jetzt zum Drusch anstehende Raps ertragswirksam geschädigt wurde, wird die Ernte zeigen. Dieser war nämlich als Spätfolge der Kahlfröste durch Botrytis befallen und dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Für die ebenfalls schon bevorstehende Aussaat des Winterrapses zur Ernte 2013 zeichnet sich nun wegen der nachgesäten Sommerungen als Vorfrucht ein kleineres Zeitfenster ab. Auch hierauf wird bei der jetzt zu treffenden Sortenwahl zu achten sein.

So hat sich den zuletzt stark beachteten Kriterien Trockenheits-Toleranz und Winterhärte nun auch noch der Saatzeitpunkt hinzugesellt. Das macht die Auswahl nicht leichter, auch wenn eine Vielzahl an Züchtungen zur Verfügung steht. Umso wichtiger ist es, bei der Sortenwahl auf die langjährige Ertragstreue zu setzen. Die Landessortenversuche (LSV) der Offizialberatung geben hier wichtige Hinweise.

Die große Zahl neuer Züchtungen in den LSV ist auch ein Ausdruck dafür, dass Raps ­– trotz der aktuellen Probleme – eine äußerst attraktive Fruchtart für den Ackerbau ist. Neben zuletzt guten Preisen, die nach Meinung vieler Experten auch zur kommenden Vermarktung relativ fest bleiben dürften, stehen der hohe Vorfruchtwert und der Fruchtwechsel in den getreidelas­tigen Fruchtfolgen auf der Habenseite.

Die große Auswahl an Rapssorten hat zusätzlich den Vorteil, dass man mit unterschiedlichen Saat- und Reifezeitpunkten Risiko und Arbeitsspitzen etwas entschärfen kann. Mehr zu den LSV Winterraps ab Seite 21.

Karsten Becker