Mit robusten Besen alles sauber fegen
Wie man früher mit Pflanzen reinigte

Das Binden von Besen ist eine relativ einfache Kunst und wurde daher im Winter auf den Höfen meist selbst verrichtet.
Foto: Gisela Tubes
Einst waren Birkenreiserbesen unentbehrlich zum Fegen von Haus und Hof, Tenne und Stall. Die Birken, von denen die Ruten geerntet wurden, hießen im Volksmund „Besenbäume“. Sie wurden früher in der Nähe der Gehöfte extra für diesen Zweck angepflanzt.
Zum Besenbinden eignen sich am besten einjährige, im Winter geschnittene Reiser. Werden sie zur Zeit der „Zwölften“, zwischen Heiligabend und Epiphanias (6. Januar) geerntet, sollen die Besen unverwüstlich sein – hieß es jedenfalls früher. Im Winter sind die Birkenruten tatsächlich kräftiger und zäher als im Frühjahr. Vor dem Besenbinden wurden die Ruten in Wasser eingelegt. Dadurch erhielten sie mehr Geschmeidigkeit und brachen beim Binden nicht. Als noch keine Schnur beziehungsweise kein Draht zum Zusammenbinden der Reisigbesen zur Verfügung stand, erfolgte dies mittels Weidenruten. Sie wurden ebenfalls im Winter geschnitten und vor der Verarbeitung in Wasser eingeweicht.
Zur Herstellung besonders robuster Besen, zum Beispiel Schornsteinfegerbesen, wurde „Besen“-ginster in die Reisigbesen eingearbeitet. Mancherorts wurden Besen auch aus Hasel-, Weiden- und Buchenreisern hergestellt.