Die Vermarktung macht den Erfolg

Wer heute erfolgreich Ackerbau betreiben will, muss nicht nur seine Produktionstechnik im Griff haben, sondern auch die Vermarktung der Ernte aktiv gestalten. Der Verkauf in drei Teil-Chargen – vor, während und nach der Ernte im Frühjahr – ist hierbei als „Strategie“ zu wenig, denn durch die Deregulierung der Märkte sind diese sehr viel volatiler, sprich unsicherer geworden, und die Entwicklung der Preise ist im Jahresverlauf kaum noch – nicht einmal in der Tendenz – einer Regelmäßigkeit unterworfen. Wer seine Erntegüter mit größtmöglichem Gewinn absetzen möchte, muss zum einen die Märkte beobachten und zum anderen die eigenen Kosten kennen, denn nur dann kann man auch abschätzen, welcher Preis nun wirklich auch einen guten Preis für die Marktfrüchte darstellt.

Gute und unabhängige Markt-Berichte und -Analysen sind gerade im Internet nicht immer leicht zu bekommen und unter Umständen nicht vertrauenswürdig. Gerade in diesem Bereich sollte man nicht am falschen Ende sparen, denn auch Informationen haben ihren Preis. Hier kann man darüber nachdenken, ähnlich wie bei Betriebsmitteln Einkaufsgemeinschaften zu bilden, um die Kosten zu senken. Ein wichtiger Punkt auch im Segment Vermarktung ist das Lager. Dieses muss einerseits technisch und hygienisch in einwandfreiem Zustand sein, um die im Feld geernteten Früchte nicht doch noch in ihrer Qualität einzuschränken. Andererseits stellt das eigene Lager einen Baustein in der Vermarktungsstrategie dar: Wer über eigene Kapazitäten verfügt, muss nicht nach der Ernte sofort zur Erfassung fahren. Es sollte aber nicht dazu verleiten, zu lange auf den Erntegütern zu sitzen. Denn das Geld wird letztlich bei der Vermarktung und nicht in der Lagerhalle verdient. Mehr zu den Themen Lagerhygiene und Vermarktung von Erntegütern lesen Sie in dieser LW-Ausgabe unter dem Schwerpunkt „Getreidelagerung und -vermarktung“ ab Seite 11.

Karsten Becker – LW 21/2018