Der Wurzel Nährstoffe nahe bringen

Die effiziente Düngung der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen ist nicht erst seit Inkrafttreten der neuen Düngeverordnung in aller Munde. Denn neben der Senkung von unrentablen und umweltbelastenden Stickstoffüberschüssen spart jede Effizienzsteigerung grundsätzlich erst einmal Kosten ein.

Andererseits ist die entsprechende Technik beispielsweise zur Depotdüngung in Mais oder Zuckerrüben deutlich teurer als die bisherigen Standardverfahren. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit kommen aber noch Aspekte wie eine verbesserte Ertragssicherheit gerade in trocken-heißen Jahren hinzu. Das haben Untersuchungen an der LTZ Augustenberg im Körnermais gezeigt. Die Möglichkeit einer Kombination von Saattechnik und Düngedepot-Anlage kann die Kosten für das Verfahren zusätzlich senken. Lesen Sie hierzu Beiträge ab Seite 38.

Auch der Anbau von Leguminosen kann einen Beitrag zur Verbesserung der Stickstoffbilanzen leisten, denn sie hinterlassen nach ihrer Ernte geringe Reststickstoffgehalte im Boden. Zusätzlich lockern sie getreide-lastige Fruchtfolgen auf und verbessern die Bodenstruktur.

Über die Vorzüge von Ackerbohnen und Körnererbsen in der Fruchtfolge wurde bereits in der vorletzten Ausgabe, LW 9, berichtet. Im aktuellen Heft wird über den Anbau und die Sortenwahl bei Sojabohnen informiert.

Ein weiteres Thema dieses Frühjahres ist der Zustand der Grünlandflächen, die im letzten Jahr ebenfalls stark unter der Dürre zu leiden hatten und teilweise jetzt einer Reparatur bedürfen. Dabei stellt sich die Frage, ob die bisherigen Grünland-Mischungen eventuell an solche Witterungsereignisse angepasst werden müssen, beispielsweise durch einen höheren Anteil des als trockentolerant geltenden Rohrschwingels. Das Grünlandversuchswesen in Bitburg kommt zu dem Schluss, dass die bisherigen Empfehlungen, wenn man alle wichtigen Parameter einbezieht, noch die Nase vorn haben. Die Auswertungen hierzu finden Sie in der Rubrik Pflanzenbau ab Seite 27.

Karsten Becker – LW 11/2019