Junglandwirteförderung ausbauen

In die Zukunft investieren

„Selten einig sind sich EU, Bund und Länder darin, die Förderung von Junglandwirten und Junglandwirtinnen in der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU ab 2023 zu verbessern und festzuschreiben“, so Kathrin Muus, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Angesichts dessen sei unverständlich, warum es bei Trippelschritten bleibt. „Wenn allen klar ist, dass die gezielte Unterstützung der jungen Generation der richtige Weg zu mehr Innovation und Verjüngung der Agrarbranche ist, muss das die GAP auch zeigen“, stellt sie mit Blick auf die anstehende Sondersitzung der Agrarministerkonferenz und dem Super-Trilog im Europäischen Parlament fest.

Durch gute Ausbildung und Innovation stellen sich viele junge Landwirte gut auf und sind bereit, Verantwortung zu übernehmen. Dies muss gefördert werden, um Chancen zu schaffen und Erfolge möglich zu machen.

Foto: Bund der Deutschen Landjugend

Gemeinsam mit den anderen landwirtschaftlichen Jugendverbänden fordert der BDL daher, mindestens vier Prozent des Finanzrahmens der ersten Säule für die Junglandwirteprämie festzuschreiben (siehe auch LW-Ausgabe 12/2021, S. 8). Das ist eine der Kernforderungen der gemeinsamen Stellungnahme „Junglandwirte stärken!“ von BDL, Bündnis Junge Landwirtschaft, EURYFA.Deutschland, junges Bioland, junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Katholische Landjugendbewegung Deutschlands, Evangelische Jugend auf dem Lande und dem Ökojung­landwirtenetzwerk. „Solidarisch kämpft es sich leichter“, so die BDL-Bundesvorsitzende zu dem ungewöhnlichen Schulterschluss.

Einheitliche Regelung

Nicht nur ihr ist klar, dass junge Unternehmerinnen und Unternehmer eine verlässliche und solide Starthilfe brauchen. Doch um die kostenintensiven Investitionen bei Betriebsübernahme oder -gründung, bei Betriebsumgestaltung oder -erneuerung stemmen zu können, muss auch die bereits bestehende Förderung in der zweiten Säule der GAP verankert und ausgebaut werden, fordert der BDL. Dafür muss sie für jeden Junglandwirt und jede Junglandwirtin in Deutschland zugänglich sein. „Ohne Unterschied. Wir fordern eindringlich, dass föderale Unterschiede zwischen den Bundesländern bei Handhabung und Ausgestaltung der Junglandwirteförderung beseitigt werden. Zugang, Umsetzung und Kofinanzierung müssen bundeseinheitlich ausgestaltet werden“, sagt Muus.

So innovativ und unternehmerisch der agrarische Nachwuchs auch sei, so die BDL-Bundesvorsitzende, für den Anfang braucht er solide Unterstützung, damit er sein Wissen und seine Ideen für die Zukunft der Landwirtschaft eigenverantwortlich umsetzen kann. Dafür setzt sich die größte deutsche Junglandwirte-Organisation seit BDL-Gründung vor 71 Jahren ein. „Wir sind überzeugt, dass die Zukunft der Landwirtschaft am besten gestaltet werden kann, wenn gut ausgebildete, junge Menschen das frühzeitig selbst in die Hand nehmen“, so Muus und verweist auf das Engagement des BDL. Das reicht von der Seminarreihe zu Hofnachfolge und Existenzgründung in der Landwirtschaft über das Projekt Junglandwirte und das Projekt Newbie, das Menschen unterstützt, die sich eine landwirtschaftliche Existenz aufbauen, bis hin zum Berufswettbewerb der deutschen Landjugend und hört bei der agrarpolitischen Arbeit des BDL noch lange nicht auf.

bdl – LW 13/2021