Die Zukunft des Weinbaus in den Betrieben gestalten
Absolventenfeier des Weincampus Neustadt
Am Freitag entließ der Weincampus Neustadt seinen sechsten Abschlussjahrgang im Mußbacher Herrenhof ins Berufsleben. Zur stilvollen Feier konnten DLR-Direktor Dr. Günter Hoos und Studiengangsleiter Prof. Dr. Dominik Durner zahlreiche Gäste von den Partnerhochschulen, aus den Ausbildungsbetrieben sowie aus Weinwirtschaft und Politik im historischen Johannitergut begrüßen.

Foto: Weincampus Neustadt/Melanie Pfeffer
Ökonomierat Norbert Schindler gratulierte für die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz dem Jahrgang 2017 zum StudienÂabschluss: „Die Kammer trägt diesen dualen Studiengang gerne mit, denn was wäre unser Land ohne die praktischen Berufe.“
Das Image des Weinbaus gestalten
„Schön zu sehen, dass der Studiengang seit dem Start 2009 zum Erfolgsmodell wurde“, erklärte der rheinland-pfälzische Landtagspräsident Hendrik Hering, als früherer Weinbauminister quasi einer der Geburtshelfer des Weincampus Neustadt: „Elementar war dafür neben der Praxisausbildung die Verbindung von Forschung und Lehre. Und die Zahlen sprechen für die Qualität des Angebots: 80 Prozent der Neustadter Studierenden schließen ab und allein 11 Prozent stammen aus dem Ausland. Gleichzeitig haben 2017 wieder 56 Studierende am Weincampus begonnen.“ Das lasse für die Branche hoffen: „Denn mit gut ausgebildetem Nachwuchs sind wir auf schwierigen Märkten eher in der Lage, auch in der Vermarktung unserer Weine Wege nach vorn zu finden“, so Hering.

Foto: Weincampus Neustadt/Melanie Pfeffer
Preise für gute Leistung
Als beste Absolventin erhielt Vera Magdalena Keller Preise von Vinissima und Scharfenberger. Ihre Abschlussarbeit zeigte den Einfluss der phenolischen Traubenreife auf die Stilistik von Weiß- und Spätburgunder. Die VR Bank Südpfalz vergab den Preis für den besten Absolventen an Sascha Heupel, der untersuchte, wie SO2 den Diacetylabbau durch Saccharomyces cerevisiae beeinflusst. Die beste Weinbauarbeit war 2017 die „Aussagefähigkeit der Beerensensorik auf die spätere Sensorik von Riesling, Sauvignon blanc und Spätburgunder“, für die Julia Nopora den Preis von Braun Maschinenbau erhielt. Im Bereich Oenologie und Mikrobiologie bekam Fabian Noll Preise von Laffort und der IG Pfälzer Kellermeister. Er hatte den Einfluss kommerzieller Oenococcus oeni und Lactobacillus plantarum-Stämme auf das Wachstum von verschiedenen bacter oeni-Arten in Most untersucht. Im Fachbereich BWL und Marketing legte Eva-Maria Oberhofer mit „Nutzen und Zukunftschancen etablierter Winzerzusammenschlüsse, analysiert am Beispiel der Fünf Freunde“ die beste Bachelorarbeit vor und wurde vom Verein der Weinbauabsolventen Neustadt ausgezeichnet.
Ak – LW 47/2017