Abschlussfeier der Winzer in Bockenheim

Beruf mit Tradition und modernem Profil

„Deutschlands Weinland Nummer 1 braucht gut ausgebildete Winzer, um auch in Zukunft den Weinbau in Rheinland-Pfalz weiterzuentwickeln. Jede neue Generation bringt frische Ideen in die Betriebe. Nutzen Sie ihre beruflichen Chancen im Weinbau“, gab der Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Ökonomierat Norbert Schindler, 133 jungen Winzern und Helfern im Weinbau bei deren Abschlussfeier in der Halle in Bockenheim mit auf den Weg.

Stolz auf ihre Urkunden zur bestandenen Abschlussprüfung der Winzerlehre sind diese jungen Menschen aus der Pfalz.

Foto: lwk rlp

Die Kammer nimmt in diesem Jahr landesweit rund 500 Abschlussprüfungen in den Grünen Berufen ab. In einigen Regionen sind die Prüfungen noch nicht abgeschlossen. In Bockenheim nahmen 131 Winzerinnen und Winzer und zwei Helfer im Weinbau der Anbaugebiete Ahr, Mittelrhein, Nahe, Pfalz und Rheinhessen ihre Zeugnisse entgegen. 29 der Winzer legten ihre Prüfung im Rahmen ihres Dualen Studiengangs ab. Bereits einen Tag zuvor hatten 34 Winzer von der Mosel ihren Abschluss in Schweich gefeiert. Schindler betonte, dass die Absolventen nun im Berufsleben angekommen seien, dass sie sich jedoch immer fortbilden müssten: „Für die Erweiterung weinbaulichen Wissens und Könnens gibt es in Rheinland-Pfalz beste Möglichkeiten. Sie können beispielsweise die Winzermeisterprüfung ablegen. Die Vorbereitungslehrgänge bietet die Kammer berufsbegleitend an.“ Der erfolgreiche Abschluss einer Meisterprüfung wird durch das Land Rheinland-Pfalz mit einem Aufstiegsbonus von 1 000 Euro belohnt. Weitere 2 500 Euro bekommt, wer sich nach erfolgreicher Meisterprüfung innerhalb von zehn Jahren selbstständig macht oder als Teilhaber einsteigt. Schindler begrüßt, dass immer mehr Frauen einen Grünen Beruf wählen. „Junge Winzerinnen sind nicht mehr wegzudenken und bringen frischen Wind und gute Ideen in die Branche.“

Fortbildungsmöglichkeiten nutzen

Die Lehre in der Tasche haben diese jungen Winzerinnen und Winzer aus Rheinhessen.

Foto: lwk rlp

Auch im Grünen Sektor sei der Fachkräftemangel schon zu spüren. Die Anzahl derjenigen, die sich für eine Ausbildung zum Winzer oder zur Winzerin entscheidet, ist 2018 erstmals seit fünf Jahren zurückgegangen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, engagiert sich die Kammer. So stellen zwei junge Mitarbeiterinnen im EU-Projekt „Passgenaue Besetzung“ die Grünen Berufe auf Messen und in Schulen vor. Sie haben eine Ausbildungsbörse aufgebaut, in der sich die Betriebe darstellen und interessierte Jugendliche schnell eine Ãœbersicht über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten erhalten können.

Dank an DLR-Mitarbeiter und Ausbildungsbetriebe

Die Landwirtschaftskammer wirkt auch am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung der Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit. „Wir haben attraktive Berufsfelder. Doch wir müssen diese auch aktiv bewerben, damit junge Menschen die Chancen erkennen, die Grüne Berufe bieten“, betonte Schindler.

Der Präsident dankte den Ausbildern, Berufsschullehrern und Prüfern für ihr Mitwirken in der dualen Ausbildung. Ein besonderer Dank ging auch an die DLR und die Ausbildungsbetriebe. Aktuell bilden in Rheinland-Pfalz rund 900 Betriebe in den Grünen Berufen aus – ein Drittel dieser Betriebe bilden Winzer aus.

lwk rlp – LW 31/2019