Ärger steht auch in der Sauenhaltung bevor
In nur wenigen EU-Mitgliedstaaten haben die Betriebe schon vollständig umgestellt. Deutschland ist auf dem Wege dorthin. Viele Länder aber geben nicht einmal Auskunft über den Stand der Dinge. Die EU-Kommission hat nach eigenen Angaben erst nach dem Umstellungstermin die Möglichkeit, Druck durch Inspektionen und Vertragsverletzungsverfahren zu machen. Schon bei der Hennenhaltung hat sich gezeigt, dass dies völlig unbefriedigend ist. Denn diejenigen, die sich an die Verordnung halten, werden wieder die Dummen sein und Schäden durch WettbewerbsverzerrunÂgen hinnehmen müssen.
Auf der anderen Seite sind viele Betriebe auch hierzulande wegen der geringen Gewinne oder gar Verluste in der Ferkelproduktion gar nicht in der Lage, umzurüsten. Viele Sauenhalter haben schon aufgegeben. Aber wie immer beim Strukturwandel ergeben sich dadurch Chancen für diejenigen, die weitermachen.
Bisweilen entstehen durch eine schnelle Umsetzung von strengeren Vorgaben Produktivitätsvorsprünge oder Marktvorteile gegenüber der Konkurrenz, die in alten Produktionsweisen verharrt. Durch die Investition in die Gruppenhaltung sind allerdings keine ökonomischen oder biologischen Leistungsfortschritte zu erwarten, eher das Gegenteil.
Cornelius Mohr