Alkohol maßvoll konsumieren

Hier und da ein Gläschen Alkohol zu genießen, hat in unserer Gesellschaft eine hohe Akzeptanz. Hinreichend bekannt ist, dass es auch beim Alkoholgenuss auf die Dosis ankommt. Auf der einen Seite kann beispielsweise das Glas Rotwein vorbeugend in Bezug auf Herzkreislauf­er­krankungen wirken, auf der anderen Seite besteht das Risiko, durch regelmäßigen Alkoholkonsum Folgeerkrankungen zu erleiden oder gar abhängig zu werden.

Laut Drogen- und Suchtbericht 2011 konsumieren rund 10 Mio. Menschen in Deutschland Alkohol in gesundheitlich riskan­ter Form. Etwa 1,3 Mio. Menschen gelten als alkoholabhängig, und jedes Jahr sterben hierzulande mindestens 73 000 Menschen an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs.

Oftmals ist es ein schleichen­der Prozess, dass man den Alkoholkonsum nicht mehr richtig im Griff hat. So kann zum Beispiel in schwierigen Lebenssituationen aus einem gesunden Alkoholmaß Schritt für Schritt eine Sucht werden – in unserem Beitrag ab Seite IV in Hof & Familie beispielsweise beginnt eine verwitwete Person aufgrund von Trauer, Einsamkeit und fehlendem Lebensinhalt mit dem übermäßigen Trinken.

Da die Suchtgefahr von den Betroffenen häufig nicht selbst wahrgenommen wird, sind sie darauf angewiesen, von Außenstehenden darauf angesprochen zu werden. Es bedarf sicherlich Mut, hier die richtigen Worte zu finden! Wird das Gespräch jedoch nicht gesucht, kann die Situation für alle zermürbend sein und unter Umständen auch dem landwirtschaftlichen Betrieb schaden.

Gut zu wissen, dass sich Familienangehörige oder andere nahestehende Personen auch Hilfe von außen – sowohl für den Suchtkranken als auch für sich selbst – holen können. Der Hausarzt oder eine Suchtberatungsstelle sind hier geeignete Ansprechpartner.

Stephanie Lehmkühler