Alternativen für den „Brotbaum“ Fichte

Auch in diesem Sommer sind wir von extremen Wettereignissen nicht verschont. Mal ist es zu heiß und trocken, mal drohen Überschwemmungen. Das ist nichts für die Fichte, deren natürliches Vorkommen sich in Deutschland auf die Alpen und Mittelgebirge beschränkt und deren optimale Standortansprüche im kühlkontinentalen Klima auf gut durchlüfteten Böden mit geringem Kalkanteil liegen.

So lagen nach dem Krieg die Prioritäten eindeutig auf der schnellen Holzproduktion. Jeder Waldbesitzer wollte Fichten haben, egal auf welchem Standort. Die Erfahrung vieler Jahrzehnte zeigte: Das klappt mit der Fichte, da konnten Waldbesitzer und Holzindustrie verdienen, die Technik wurde danach ausgerichtet, ein eingespieltes Team – bis sich die Stürme und Trockenzeiten häuften.

Nun erst, im Rahmen des Klimawandels, erweisen sich die hohen Fichtenanteile als problematisch. Was tun?

Die Buche pflanzen. Sie ist in Deutschland, was die Standort­ansprüche angeht auf 80 Prozent der Waldfläche in ihrem Optimum. Sie ist die natürliche Vegetation in unserer Region. Sie kann die Wälder stabilisieren. Doch die Holzindustrie ruft schon, dass sie bald zu wenig Nadelholz zur Verarbeitung haben wird und außerdem lässt sich mit der Buche je nach Standort nicht viel Geld verdienen. Da wird immer wieder die Douglasie in die Diskussion geworfen. Viele Waldbesitzer haben bereits Erfahrungen mit dieser Baumart gemacht – nicht immer gute, wenn der Standort oder die Herkunft nicht stimmt. Sie sollte nicht zur zweiten „Fichte“ werdden. Lesen Sie selbst, welche Baumarten unsere Autoren vorschlagen. Wichtig: Achten Sie auf die Standortansprüche, verteilen sie das Risiko durch Mischbestände, fragen Sie ihren Förster.

Elke Setzepfand