Ammoniakemissionen im Stall reduzieren

Gesteinsmehl, Leonardit und Pflanzenkohle als Güllezusatz geprüft

Die Reduzierung von Emissionen schon im Stall wird immer mehr zum Thema. Ob mithilfe von Gesteinsmehl, Leonardit und Pflanzenkohle als Zusatz in der Gülle die Ammoniakemissionen der Gülle reduziert werden können, hat der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) untersucht. Andreas Sünder berichtet über die ersten Ergebnisse.

Auch in der Rinderhaltung müssen die Ammoniakemissionen nach den Vorgaben der EU stark reduziert werden. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen hat in diesem Zusammenhang einen Versuch mit Güllezusätzen durchgeführt.

Foto: agrarfoto

„Emissionsminderung von Rindergülle durch Zugabe von anorganischen und organischen Zusatzstoffen“ (EmiGüll) ist ein aus Mitteln des hessischen Öko-Aktionsplans gefördertes Projekt, welches der LLH in Zusammenarbeit mit dem Landwirt Dr. Peter Hamel Ende des Jahres 2019 initiiert hat. Mittels Gesteinsmehl, Leonardit und Pflanzenkohle, welche der Gülle im Stall zugegeben werden, sollen die Ammoniakemissionen deutlich reduziert werden. Zudem wird erwartet, dass die Ammoniakemissionen auch bei der Aufbringung im Feld deutlich geringer sind als bei unbehandelter Gülle. Das Projekt soll somit auch die Frage klären, ob Gülle, die mit den genannten Stoffen behandelt wurde, als alternatives Ausbringverfahren nach § 6 Absatz 3 der Düngeverordnung gelten kann. Somit könnte die Gülleaufbringung der behandelten Gülle auch mit nach Düngeverordnung zulässigen Geräten, die die Gülle nicht streifenförmig ablegen, auch nach 2020 auf Ackerland beziehungsweise nach 2025 auf Grünland weiterhin zulässig sein. Gerade bei Grünland ist die Gefahr der Futterverschmutzung bei streifenförmiger Aufbringung und hohen Trockensubstanzgehalten groß.

 – LW 37/2021