AMS: mehr Freiheiten, aber auch mehr Management

Automatische Melksysteme erfreuen sich großer Beliebtheit. Vor allem Familienbetriebe entscheiden sich für dieses Melksys­tem und entdecken damit ganz neue Freiheiten: Der vorher durch mehrstündige Melkarbeit dominierte Arbeitstag wird bei Umstellung auf einen Melkroboter viel flexibler planbar. Auch der Betrieb Vogelgesang in der Pfalz hat diese Erfahrung gemacht und möchte den Melkroboter nicht mehr missen, wie unsere Reportage im Schwerpunkt Automatische Melksys­teme (AMS) ab Seite 29 zeigt.

Mit dem Melken fällt auch eine körperlich schwere Arbeit weg. Andere Aufgaben kommen dafür neu hinzu, vor allem das Management der Daten, die der AMS-Computer täglich ausspuckt. Diese gilt es nach Vergleich mit den Zielwerten zu interpretieren und unter Umständen Änderungen bei den Einstellungen vorzunehmen, was – vor allem wenn erst kürzlich ein AMS angeschafft wurde – nicht so einfach ist. Thomas Bonsels vom AMS-Team des Landwirtschaftszentrums Eichhof gibt dazu ab Seite 26 Tipps.

Eine weitere Änderung bei der Umstellung vom Melkstand auf den Roboter betrifft die Tierbeobachtung. Diese muss nun regelmäßig gezielt durchgeführt werden, da dies nicht mehr automatisch im Melkstand geschieht. Doch auch hier kann die Technik weiterhelfen, zum Beispiel bei der Brunstbeobachtung: Diese kann erfolgreich durch die Messung der Bewegungsaktivität der Tiere und auch durch die automatisierte Messung der Wiederkaudauer unterstützt werden, wie Untersuchungen der Universität Gießen ab Seite 32 zeigen. Einer der Melkroboter-Hersteller bietet die Erfassung der Wiederkauaktivität bereits integriert in das AMS an – ein solches System kann aber auch AMS-unabhängig im Betrieb nachgerüstet werden.

Marion Adams