Anstieg der Milchleistung bei guter Tiergesundheit

Das Kontrolljahr des Landeskontrollverbandes

Auch das abgeschlossene Kontrolljahr 2022/23 des Landeskontrollverbandes Rheinland-Pfalz-Saar hielt wieder einige Herausforderungen für seine Mitgliedsbetriebe bereit. Eine Übersicht der Entwicklungen gibt der LKV in einem Pressebericht.

Die Milchmenge stieg im aktuellen Kontrolljahr an.

Foto: Heinrich Schulte

Einem nassen Frühjahr mit teilweise späten Aussaatterminen schloss sich ein heißer Sommer mit durchschnittlichen guten bis sehr guten Erntemengen und durchschnittlichen Futterqualitäten an. Die nach langen Jahren erstmals wieder überdurchschnittlich hohen Milchauszahlungspreise ermöglichten den milchviehhaltenden Betrieben ein wirtschaftliches Arbeiten. Im Gegensatz dazu standen steigende Produktionskosten, Arbeitskräftemangel und zunehmend striktere politische Anforderungen.

Nachdem die Leistungen im Vorjahr deutlich gesunken waren, stiegen im aktuellen Kontrolljahr (Oktober 2022 bis September 2023) sowohl die Milchmenge als auch die wertbestimmenden Milchinhaltsstoffe deutlich an. Mit +311 kg Milch sowie +15 kg Fett und +14 kg Eiweiß stieg die Leistung erstmals über 9 000 kg. Die Mitgliedsbetriebe des LKV in Rheinland-Pfalz und dem Saarland erzielten insgesamt eine Milchleistung von 9 125 kg mit 380 Fett-kg und 314 Eiweiß-kg. Herauszustellen ist, dass die Leistungen der 46 261 Herdbuchkühe ganze 1 860 kg über der Durchschnittsleistung der Nichtherdbuchkühe liegt. Die Fett und Eiweißmenge liegt bei den Herdbuchkühen 131 kg höher. Aus Betriebszweigauswertungen ist seit Jahren bekannt, dass die Höhe der Milchleistung wesentlich zu einem positiven Betriebsergebnis beiträgt.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass der LKV Rheinland-Pfalz-Saar leistungsmäßig immer noch hinter anderen Bundesländern mit einem vergleichbaren Rassenspektrum liegt.

Strukturwandel schreitet konstant fort

Trotz steigender Leistung, sank die Anzahl der Mitgliedsbetriebe und kontrollierter Kühe stetig ab. Im abgelaufenen Prüfjahr nahmen 994 Betriebe aktiv an der MLP teil, damit wurde erstmals die Grenze von 1 000 Betrieben unterschritten. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Rückgang von 44 Betrieben (-4,2 Prozent) zu verzeichnen. Auch die Anzahl der geprüften Kühe sank im Vergleich zu Vorjahr um 553 Tiere, auf 93 328 Kühe (-0,6 Prozent). Die durchschnittliche Herdengröße der Betriebe stieg mit 93,8 Kühen nochmals um drei Kühe je Betrieb an. Die Entwicklung ist in Grafik 1 dargestellt. Der in der Grafik zu erkennende Anstieg an Kuh- und Mitgliederzahlen im Jahr 2013, ist auf die in dem besagten Jahr stattgefundene Fusion zwischen dem LKV Rheinland-Pfalz und dem LKV Saar zurückzuführen.

Die zunehmenden politischen Anforderungen, Arbeitskräftemangel sowie die steigenden Produktionspreise machen es den Milcherzeugern zunehmend schwerer, die Betriebe in die nächste Generation zu führen.

Kathrin Hammes, LKV Rheinland-Pfalz-Saar e.V. – LW 1/2024