Schafzuchtverband plant Kundgebung in Wiesbaden
Aufruf zum Protest: Hessische Weidetierhalter stehen auf
Die aktuelle Entwicklung der Wolfsnachweise in Hessen beunruhigt die hessischen Weidetierhalter massiv. Im Jahr 2019 seien bereits mehr als 30 Nachweise von Wölfen in Hessen offiziell verzeichnet worden. Zehn der 30 Nachweise beruhten auf Rissen in Schafherden, bei denen regelmäßig mehrere Tiere betroffen gewesen seien. Aus diesem Grund ruft der Hessische Verband für Schafzucht und -haltung (SZVH) in einer Pressemitteilung zu einer Kundgebung der hessischen Weidetierhalter auf (siehe Kasten).

Foto: Katja Berbalk
Politik kommt ihrer Verpflichtung nicht nach
Der Beitrag, den der Wolf im Vergleich mit den Weidetieren zur Biodiversität und Biotop-Erhaltung leiste, sei fraglich. Aus Sicht des Verbandes kommt die Politik ihrer Verpflichtung, diese Flächen und Systeme zu schützen, durch die gewollte Ansiedlung des Wolfes nicht mehr nach.
Kritik gibt es seitens des Verbandes auch an den finanziellen Aufwendungen. Der Wolf koste die Behörden Unmengen an Geld für Schutz- und Ansiedlungsmaßnahmen. Unterdessen seien die Einkommen der Schäfer weiter rückläufig. Hinzu komme außerdem die seelische Belastung beim Anblick zahlreicher verletzter oder gerissener Tiere und die ständige Existenzangst. Die politisch gewollte Rückkehr des Wolfes gebe den Betrieben nun des Rest.
Kundgebung soll Forderungen verdeutlichen
Die Kundgebung soll laut Verband dazu dienen, Antworten auf die vielen offenen Fragen zu erhalten. Grundsätzlich sei man nicht vollständig gegen den Wolf, es müsse aber sichergestellt werden, dass Betroffene Unterstützung bekämen, nicht nur in Form von Entschädigungen, sondern auch beim Schutz der Herden, damit es gar nicht erst zu Übergriffen komme. Außerdem müssten Notfallmaßnahmen im Schadensfall schneller greifen können
SZVH/LW – LW 2/2020