Augen, die im Dunkeln leuchten

Ihre Geschichte: Im Jahr 1902 landet ein nur 1,48 m großes Energiebündel in Austra­lien. Die junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen in Krakau hat zwölf Cremetiegel im Gepäck – der Beginn einer beispiellosen Erfolgsgeschichte. Helena Rubinstein macht Kosmetik, damals noch als sehr verpönt, salonfähig – und revolutioniert im Alleingang das weibliche Selbstverständnis. Sie macht sich selbst zur Marke: Die reisewütige „Madame“ ist Meisterin der Mythenbildung, ihre Feindschaft mit Konkurrentin Elisabeth Arden legendär. Sie verkehrt in der High Society, sammelt Kunst und wird zur Ikone, die Dalí, Dufy und Warhol porträtieren. Lebenslang mit eisernem Arbeitsethos ausgestattet, setzt sie sich mit ihrer Stiftung für die Bildung von Frauen ein. Zweimal verheiratet, bleibt sie stets unabhängig – ihr Schönheitsimperium lenkt sie in den Jahren vor ihrem Tod vom Bett aus.

Die Autoren folgen dem abenteuerlichen Lebensweg einer beeindruckenden Geschäftsfrau, die ihrer Zeit immer voraus war. Viele Schwarz-weiß-Fotos über Helena Rubinstein ergänzen die Schilderungen.

Ingo Rose, Barbara Sichtermann: „Augen, die im Dunkeln leuchten“, ISBN 978-3-218-01225-6, 24 Euro, Hardcover mit Schutzumschlag, 302 Seiten, Kremayr & Scheriau 2020.