Auktion stand unter Einfluss der Milchmengenreduzierung

Käufer agierten bei den Geboten etwas vorsichtiger

Bei sehr gutem Frühjahrswetter und unter Einfluss der noch bis Ende April laufenden Milchmengenreduzierung in vielen Betrieben fand kürzlich die Aprilauktion in der Hessenhalle statt.

Eine Laron P x Stadel-Färse aus dem Zuchtbetrieb Christian Pohlmann, Rhenegge, lag in der Spitzengruppe der Auktion ganz weit vorne.

Foto: Grob

Die Qualität der aufgetriebenen, abgekalbten Holstein- und Fleckviehfärsen überzeugte bis auf wenige Ausnahmen. Bei soliden Produktionsfärsen entwickelte sich von Anbeginn ein zügiger bis lebhafter Auktionsverlauf, wobei insgesamt von Käuferseite beim letzten Gebot etwas vorsichtiger agiert wurde als bei der Märzauktion – sicherlich auch beeinflusst von den Aussagen einzelner Molkereien, den Milchpreis wieder leicht um circa 1 Cent zu senken. Die Preise bei den Spitzenfärsen wurden durch heimische Kunden, Kunden aus Niedersachsen und Bayern und durch die vorhandenen Exportaufträge bestimmt. Die fünf jüngsten und damit am Ende der Auktion versteigerten Färsen erzielten im Schnitt einen Steigpreis von fast 1 500 Euro. Der Betrieb Christian Pohlmann, Rhenegge, stellte mit einer Sterling-Enkelin aus Goldday-Mutter nicht nur die Färse mit dem Tageshöchstpreis von 1 700 Euro, sondern hatte mit einer Big Point- und einer Laron P-Tochter weitere Top-Färsen in der Spitzengruppe der Auktion. Aus Käufersicht gefielen weiterhin eine Jerudo-Tochter des Betriebs Garthe/Metz GbR, Ellershausen, Töchter der ZBH/LTR-Vererber Elburn und nochmals Big Point der Betriebe Knaust, Gudensberg, und Schweinsberger/Dersch GbR, Niederwald, sowie Töchter der Bullen Select und Cancun der Betriebe Bergmann GbR, Immighausen, und Gleiser, Schweinsberg.

Der Auftrieb von zwei abgekalbten Fleckviehfärsen entsprach nicht dem Käuferpotenzial. Es wären sicherlich mehr Qualitätsfärsen der Rasse Fleckvieh absetzbar gewesen. Den Höchstpreis erzielte eine im modernen Zweinutzungstyp stehende Vidal-Tochter des Betriebes Henninghausen, Leimsfeld. Bei den Holsteinbullen erzielte nach spannendem Bieterduell zugunsten eines Stammkunden aus Baden-Württemberg der Ib-Preisträger, ein Maserati-Sohn aus einer 87 Punkte Beacon-Mutter aus leistungsstarker und langlebiger Kuhfamilie des Betriebes Ritter, Schöneberg, den Tageshöchstpreis. Den Körsieger stellte der Betrieb Hellmuth, Haina, mit einem Battlecry-Sohn aus Enforcer-Mutter. Am Mittwoch, dem 3. Mai findet die nächste Zuchtviehauktion mit einem Angebot genomisch auf hohem Niveau untersuchter weiblicher Holstein- und Fleckviehjungrinder (May Style) und Fleischrinderbullen sowie tragender beziehungsweise abgekalbter Kühe und Färsen mit Kalb bei Fuß der Rassen Charolais, Limousin und Fleckvieh-Fleisch statt. Anmeldung bis 13. April bei der ZBH, 06631/7 8415, Fax -48, Email: k.lang@zbh.de.

Rudi Paul, zbh – LW 15/2017