Automatisiert läuft´s wie geschmiert

Bei jedem Wachstumsschritt in Milchviehbetrieben muss überlegt werden, wie die zusätzliche Arbeit erledigt werden kann. Fremdarbeitskräfte sind nicht leicht zu finden – die Automatisierung von Arbeitsabläufen ist deshalb eine Option. Fest etabliert haben sich in der Praxis Automatische Melksysteme. Die zeitintensive Aufgabe des Melkens an einen Roboter abzugeben, bringt vor allem Flexibilität, spart aber auch Zeit.

Gibt es die Überlegung, weitere Arbeiten zu automatisieren, sollte geschaut werden, wo das Management in dieser Hinsicht verbesserungswürdig ist. Gibt es ungeliebte Aufgaben, die jedoch für das Erreichen der betrieblichen Ziele sorgfältiger erledigt werden müssten? Wird zum Beispiel nicht häufig genug Futter angeschoben, sollte hier hingesehen werden. Diese Aufgabe muss mehrmals täglich erfolgen, denn die Tiere werden animiert ans Fressgitter zu kommen, was wichtig für hohe Futteraufnahmen ist. Das Anschieben kann teil- oder vollautomatisiert werden: Von einfachen Schiebeschildern, die an den Schlepper angebaut werden, über schienengeführte Systeme bis zu akkubetriebenen Robotern, die mehrere Ställe anfahren, das Futter lockern und zusätzliches Kraftfutter als Lockfutter ausdosieren, gibt es viele Möglichkeiten.

Auch für mehr Sauberkeit der Spaltenböden in den Laufgängen gibt es gute Argumente. Der Gedanke bei der Planung von Stallanlagen war, dass auf Spalten keine zusätzliche Reinigung nötig ist. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass der Boden oft schmutzig und nass ist. Vor allem Betriebe mit chronisch klauenkranken Kühen sollten hier nach Optimierungsmöglichkeiten suchen. Weniger Schmutz in der Box bedeutet außerdem einen geringeren Arbeitsaufwand für die Boxenreinigung. Mehr Sauberkeit bei den Tieren ist zudem wichtig für eine gute Eutergesundheit und spart Zeit bei der Euterreinigung vor dem Melken. Für die Automatisierung der Spaltenreinigung gibt es ebenfalls mehrere Varianten: vom Aufsitzgerät, das gleichzeitig den hinteren Boxenteil mitreinigt, bis zum akkubetriebenen Roboter. Mehr dazu lesen Sie in unserem Schwerpunkt ab Seite 18.

Marion Adams – LW 14/2019