Babyspeck verwächst sich – aber nicht immer
Jeder weiß, dass das Körpergewicht steigt, wenn man mehr Kalorien zu sich nimmt als man verbraucht und dass zu wenig Bewegung Übergewicht fördert. Wer behauptet, seine Pfunde seien Veranlagung, hat nur teilweise Recht. Eine Ausrede für die Fettpolster sind die Gene nicht: Tatsächlich ist unser Gewicht in unserem Erbgut festgelegt – laut Experten sogar bis zu 70 Prozent. Allerdings geben Eltern die Veranlagung für Übergewicht nur weiter. Das Kind kann leichter zunehmen, muss es aber nicht. Ob ein Kind daher später übergewichtig wird, hängt von weiteren Faktoren ab.
Es beginnt schon im Mutterleib: Nehmen Frauen während der Schwangerschaft zu stark zu, steigt beim Kind das Risiko für Übergewicht (siehe LW-Ausgabe 20/2014 „Ernährung in der Schwangerschaft“). Weiter geht es in der nächsten Lebensphase, in der sich das Stillen positiv auf die Gewichtskurve auswirkt: Gestillte Kinder haben eine um 20 bis 35 Prozent niedrigere Wahrscheinlichkeit für Übergewicht als nicht gestillte Kinder (siehe LW 25/2014 „Ernährung in der Stillzeit“).
Auch die nächste Phase der Ernährung – die Zeit der Beikost – birgt ihre Herausforderungen. Fertigkost enthält oft Zucker, Salz und Aromastoffe, die die geschmackliche Prägung des Kindes schon früh negativ beeinflussen können. Auch dies begünstigt Fehlernährung und Übergewicht. Weiteres dazu lesen Sie in unserem Beitrag „Babybrei und Fingerfood“ ab S. IV.
Stephanie Lehmkühler – LW 33/2014