Bauern und Imker sitzen in einem Boot

In den letzten Jahren haben Berichte über Bienensterben und Rückstände von Pflanzen-schutzmitteln im Honig immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, wurde ein bundesweites Bienenmonitoring aufgelegt, erste Ergebnisse liegen nun vor.

Die regelmäßig auftretenden Verluste unter Bienenvölkern sind demnach vor allem auf den Befall mit Varroamilben und weiteren Parasiten zurückzuführen, was in Jahren mit ungünstiger Witterung zu den beschriebenen Ausfällen führt. Wie das Bienenmonitoring weiter gezeigt hat, finden direkte Schä­digungen der Insekten durch Pflanzenschutzmittel in Deutschland praktisch nicht statt. Der Leiter des Hessischen Bieneninstitutes, Dr. Ralph Büchler, sagte bei einer Vorstellung der Ergebnisse: „In Deutschland töten Pflanzenschutzmittel keine Bienen“!

Dennoch sind in Bienen und auch im Honig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar – vor allem aus dem Rapsanbau. Dies aber in Mengen, die weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen. Dieser Umstand wird immer wieder von verschiedenen Interessengruppen genutzt, um gegen den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell zu Felde zu ziehen. Von solchen Scharfmachern dürfen sich Bauern und Imker nicht auseinanderdividieren lassen. Die Landwirte brauchen die Bienen, weil sie viele ihrer Pflanzen bestäuben, und die Imker brauchen die Bauern, ohne deren Kulturen sie nur einen Bruchteil des heute möglichen Honigertrages hätten.

Wenn der Rapsanbau aufgrund weiterer Auflagen deutlich eingeschränkt würde, wäre den Bienen und den Imkern damit ein Bärendienst erwiesen, wie unser Bericht auf Seite 36 verdeutlicht.

Karsten Becker – LW 9/2014