Beim Ausweiden von Wildschweinen Handschuhe tragen
Handschuhe schützen beim Ausweiden vor Hepatitis E
Jäger können sich beim Ausweiden von Wildschweinen durch das Tragen von Handschuhen wirksam vor einer Infektion mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) schützen. So lautet das Fazit, das der Präsident des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR), Prof. Andreas Hensel, aus einer aktuellen Studie gezogen hat.
Das Risiko einer Übertragung „beim Aufbrechen und Zerlegen des Wildkörpers und der anschließenden Zubereitung von jagdlich gewonnenem Wildschweinfleisch“ lasse sich so verringern, betonte der BfR-Präsident. Anlass für die aktuelle Studie, war nach Angaben der Risikobewerter ein Fall von akuter Hepatitis E bei einem Familienangehörigen eines Jägers. Für die Untersuchung sei zum einen das Blut der Jäger des Landkreises und der erlegten Wildschweine ihrer Jagdgebiete untersucht worden; zum anderen habe man die Jäger hinsichtlich ihres Jagdverhaltens befragt. Die Auswertung der Fragebögen habe gezeigt: In einem Gebiet mit sehr hoher HEV-Durchseuchung bei den Wildschweinen hatten Jäger, die beim Ausweiden der Tiere häufig Handschuhe trugen, eine um 88 Prozent niedrigere Nachweisrate HEV-spezifischer Antikörper als Jäger, die darauf verzichteten. Das Risikobewertungsinstitut machte darauf aufmerksam, dass in den letzten Jahren die Zahl der gemeldeten Hepatitis-E-Fälle in Deutschland stark angestiegen sei. Bereits frühere Studien hätten gezeigt, dass das HEV in Haus- und Wildschweinen in Deutschland weit verbreitet sei. Die infizierten Tiere zeigten zwar keine Erkrankungszeichen, könnten das Virus aber auf den Menschen übertragen. age – LW 1/2016