Belegungsdichte auf dem Prüfstand
Auch beim Fressen sollte man seine Tiere beobachten. Hat jedes Tier einen Fressplatz oder werden Rangniedrige, das sind meistens jüngere und kranke Kühe, von Ranghöheren abgedrängt? Die RangÂniedrigen erhalten dann oft auch nicht die vollständige Ration, weil dominantere Tiere die energiereichen Anteile wegfressen. Planungsbedingt knapp ist der Platz am Futtertisch vor allem bei den häufig in der Praxis vorhandenen Drei-Reiher-Liegeboxenställen. Hier kann in einigen Betrieben der Futtertisch nachträglich über Außenfressplätze verlängert werden, um mehr Fressraum zu schaffen. Auch häufigeres Futteranschieben ist in dieser Situation besonders wichtig.
Sind alle Möglichkeiten ausgeschöpft, sollte über eine Abstockung und damit das Merzen leistungschwächerer Kühe nachgedacht werden, damit die leistungstärkeren ihr Potenzial entfalten können. Dass sich das wirtschaftlich lohnen kann, weil die Milchleistung bei den restlichen Tieren durch die Maßnahme voraussichtlich steigt, wurde bereits in einem LW-Beitrag in Ausgabe 29 aufgezeigt. In einem Artikel dieser Ausgabe ab Seite 30 wird dargestellt, welche Studienergebnisse es zum Thema Aufstallungsdichte gibt und wo Milchviehhalter in ihrem Stall zweimal hinschauen sollten.
Marion Adams – LW 35/2019