Biogasanlagen – da schlummert ein Riese

Im Mix der Erneuerbaren Ener­gien zeigt sich, dass die Bio­gasanlagen eine zentrale Rolle übernehmen könnten. Derzeit sind mehr als 7 000 Biogasanlagen in Deutschland in Betrieb. Sie liefern jährlich 18 Mio. MWh Strom. Überwiegend wird Mais als Ausgangssubstrat verwendet. Doch die großen Maisschläge haben die Biogasproduktion in der Gesellschaft in Verruf gebracht. Die Forschungseinrichtungen suchen nach Ersatzsubs­traten. Nun hat sich gezeigt, dass auch die Zuckerrübe für eine gute Methanausbeute sorgen kann – LW berichtet ab S. 23.

Das ist eine gute Nachricht. So kann die Zuckerrübe deutlich zur Entspannung des Konfliktes mit dem Naturschutz und der Gesellschaft beitragen, zumal der Zuckerrübenanbau in den vergangenen 20 Jahren stetig abgenommen hat. Verschiedene Lagerungsmethoden der Zuckerrübe für eine kontinuierliche Beschickung stellt LW ab S. 27 vor.

Was die Biogasbetreiber wirklich aufhorchen lässt, das sind die Forschungen zur Biomethangewinnung. Das aufbereitete Bioerdgas kann direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Im Bundesminis­terium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat man gerade eine Broschüre unter www.biogasportal.info aufgelegt, in der das Verfahren genau beschrieben wird. 83 Biogasanlagen sind in Deutschland mit dieser Technik bereits ausgestattet. Es sei auch bei herkömmlichen Biogasanlagen möglich, diese umzurüsten.

Statt der Wärmenutzung und Stromproduktion vor Ort, könne das Gas an jeglichen Ort des Bedarfs über die 400 000 km Erdgasleitungen in Deutschland transportiert werden. Gelingt auch die Umwandlung von Strom zu Gas, dann sind die Erneuerbaren Energien nicht mehr zu bremsen, dann kann der Überschuss an Wind- und Sonnenstrom über die Biogasanlagen gespeichert werden. Noch fehlt der Durchbruch.

Elke Setzepfand