Blickfang im Garten

Dekorative Rinden und Borken – kurz vorgestellt

Ausgefallene Rindenstrukturen und -farben sorgen für Abwechslung im Garten, wie die Mahagoni-Kirsche (links), die Magnolie und die Birke beweisen.

Foto: Pahler

Wenn es um die Wahl eines Gehölzes für den Garten geht, denkt jeder zuerst an Blüten, Früchte und eine leuchtend bunte Herbstfärbung. Natürlich spielt immer auch die zu erwartende Wuchshöhe eine Rolle. Im unbelaubten Zustand tritt an Bäumen und Sträuchern die manchmal farbige Rinde hervor, die dann zum Blickfang werden kann.

Das Geäst der Gehölze nimmt man erst im Winter bewusst wahr. Aufbau der Krone, Verzweigungsmuster und natürlich die Rinde werden nach dem Laubfall sichtbar. Schon von Weitem erkennt man die herzförmige, ebenmäßige Gestalt einer Linde, während Eichen auffallend knorrig wirken. Bei Birnbäumen streben die Äste senkrecht himmelwärts, so lassen sie sich auf den Streuobstwiesen von Apfel- und Zwetschgenbäumen unterscheiden. Bäume bewahren auch außerhalb der Vegetationszeit die Struktur einer Gartenanlage.

Natürliche Schutzhülle

Ihre Rinde zeichnet viele Gehölze aus. In derben grauen, oft schräg verlaufenden Längsrissen springt die graue Umhüllung bei Pappeln auf, bei Robinien wirkt die Rinde überaus grob, beim Holunder reißt sie grobfaserig auf. Platanen blättern in charakteristischen Feldern am Stamm ab, die wie Puzzle-­Steine in grünen, grauen, hell- oder mittelbraunen Tönen wirken. Der graue, ungewöhnlich glatte Stamm der Rot-Buche lädt seit Urzeiten zu Inschriften ein. Wer einen älteren, derart verzierten Buchenstamm betrachtet, stellt fest, dass die Buchstaben aufgrund des Dickenwachstums mit der Zeit in die Breite gehen. Die abgestorbenen Zellen wachsen nicht mehr, sie können sich nicht strecken. Die Rinde verändert sich mit dem Alter: Junge Kiefernbäume besitzen eine ockerbraune Rinde, die sich mit der Zeit in grauen bis rötlichen Platten ablöst.