Boden schützen, Wasser zurückhalten

Über die Anlage von Erosionsschutzstreifen

Die trockenen und heißen Sommer der letzten Jahre und Flutkatastrophen wie zuletzt im Juli 2021 zeigen: Extreme Wetterlagen nehmen zu, so auch Stark­regen­ereignisse, die Bodenerosion auslösen können. Erosionsschutzstreifen halten Wasser und fruchtbaren Boden auf dem Acker zurück. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Vorsorge vor Bodendegradation und senken das Dürre- und Hochwasserrisiko. Im Folgenden werden wirksame Maßnahmen erläutert, um den Boden zu schützen.

Das Foto zeigt einen Erosionsschutzstreifen (Wintergerste, frühe Märzaussaat) entlang der Höhenlinie im aufgelaufenen Mais. In der Grafik wird die konvexe Wölbung des Erosionsschutzstreifens (grün) deutlich, der entlang der Höhenlinie im oberen Drittel angelegt ist.

Foto: Schnittstelle Boden

Erosionsereignisse durch Wasser führen auf hängigen Ackerflächen oft zu großflächigen Bodenabträgen und damit auch zu unwiederbringlichen Bodenverlusten. Erosionsschutzstreifen können in abflusskritischen Ge­ländepositionen Erosion vermindern oder sogar verhindern. Sie bremsen die Fließgeschwindigkeit des abfließenden Wassers und nehmen ihm seine erosive Kraft. Die Infiltration im Bereich des Streifens wird erhöht, gleichzeitig können sich die mitgeführten Bodenteilchen wieder ablagern. Die Anlage von Erosionsschutz­streifen auf erosionsgefährdeten Acker-flächen ist sinnvoll und gegebenenfalls notwendig, zum Beispiel bei geneigten Flächen, Flächen großer Hanglänge (mehr als 30 bis 40 Meter), feinsandigen bis schluffigen Bodenarten, dem Anbau von Hackfrüchten/Reihenkulturen mit Reihenabständen über 15 Zentimeter, bei konventionellen Aussaatverfahren oder wenn bereits in der Vergangenheit Bodenabträge erfolgten.

Dr. Peter Böhm, hessisches Umweltministerium, Dominik Pecoroni, Dr. Matthias Peter, Schnittstelle Boden – LW 43/2021