Landwirte engagieren sich für den Erosionsschutz
Zwei Beispiele aus der Praxis
Immer wieder sind nach Starkregenereignissen Straßen und Wege mit einer Schlammschicht bedeckt und Gewässer braun gefärbt. Der Schlamm stammt in der Regel von angrenzenden Ackerflächen und ist auf Bodenerosion zurückzuführen. Bodenerosion richtet nicht nur Schäden abseits landwirtschaft- licher Flächen an, sondern auf den Äckern selbst geht fruchtbarer Boden verloren. Der Schutz des Bodens vor Erosion und somit der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit liegen somit auch im Interesse der Landwirte. In Hessen werden bei verschiedenen Projekten, teilweise begleitet durch Ingenieurbüros, zu diesem Zwecke erfolgreich Erosionsschutzstreifen angelegt, wie die Schnittstelle Boden in diesem Beitrag berichtet.

Foto: André Hensel und Schnittstelle Boden
Standort in Dortelweil mit großem Erosionspotenzial
Der Schlag, ein gestreckter Hang mit zwei Abflussrichtungen, weist im Mittelhangbereich eine Hangneigung von bis zu 19 Prozent auf. Hinzu kommt, dass die Hanglänge bis zur Tiefenlinie etwa 100 Meter beträgt. Durch das ausgeprägte Relief hat der Standort auch unabhängig von der Bewirtschaftungsweise und der angebauten Kultur ein großes Erosionspotenzial. Besonders kommt dies zum Tragen, wenn der Acker unbegrünt ist oder Kulturen mit weitem Reihenabstand, wie beispielsweise Zuckerüben, angebaut werden, wie die Berechnung der allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) zeigt (Abbildung unten).
Dominik Pecoroni, Ingenieurbüro Schnittstelle Boden und Harald Becker, Ingenieurbüro für Ökologie und Landwirtschaft (IfÖL) GmbH – LW 43/2021