Brennholzbereitung unter neuer Sicherheitsnorm

Neuheiten von der Interforst

Natürlich war der Bereich der Brennholzbereitung und -verwertung auf der Interforst in München wiederum ein wichtiges Thema. Hier gab es einiges an Neuheiten und Weiterentwicklungen vor dem Hintergrund neuer Normen und Gesetze.

Liegende Großspalter müssen durch Schutzgitter und Abstände zu den Spaltwerkzeugen sicher bedienbar sein.

Foto: C. Brüggemann

Bei Holzspaltern ging es vorwiegend um die Einhaltung der neuen Sicherheitsnorm DIN EN 609-1. Diese ist für die Hersteller nicht bindend, macht die Maschinen aber sicherer und ist im Schadensfall juristisch relevant. Die Norm unterteilt die Spaltgeräte in vier Kategorien, in Kurz- und Langholzspalter sowie waagerecht oder senkrecht arbeitende Geräte. Kurzholzspalter sind Geräte mit einem maximalen Spalthub von 550 mm, darüber hinaus sind es Langholzspalter. So wird der Markt nun um einige Bauweisen reduziert werden. Dies sind Maschinen, die bisher durch einfache Umbauten des Bedieners vom Kurz- zum Langholzspalter umfunktioniert werden konnten.

Zweite Person beim Spaltprozess zugelassen

Brennholzsäge für den Frontlader von Stanggassinger.

Foto: C. Brüggemann

Wesentlich ist, dass man von dem Prinzip der Einmannbedienung abrückt und eine zweite Person zulässt. Diese muss zusätzlich durch Schutzgitter oder Abstände zum Spaltbereich geschützt werden. Hersteller wie AMR, Binderberger, Eifo, Growi, Krpan, Lancmann, Posch und Scheifele zeigten entsprechende Lösungen.

Neue Sägespaltmaschinen wurden von Palax (C 750), Posch (SpaltFix K 415) und Hakki Pilke (50Pro) vorgestellt, die das jeweilige Produktprogramm durch andere Leistungsklassen und Detailverbesserungen ergänzen.

Ein neues System für das Sägen von Holzmeterscheiten zeigte die Landtechnik Stanggassinger. Das Gerät sieht aus wie ein Siloblockschneider, das an den Frontlader oder auch im Heck des Schleppers angebaut, zunächst manuell mit Meterscheiten bestückt wird (1 rm). Das Holz wird dann, zum Beispiel in Kombination mit einem Frontlader über einem Anhänger mittels einer Bandsäge auf die gewünschte Länge geschnitten. Die Holzlänge ist bis maximal 50 cm stufenlos einstellbar. Ein ähnliches Gerät gibt es auch zur Aufnahme von Holzbündeln, die dann nach ähnlichem Prinzip auf die gewünschte Länge gesägt werden können. Der Antrieb erfolgt hydraulisch, Preis: 14 500 Euro plus MwSt.

Zunehmend Prozesse ganz eingekapselt

Prototyp eines eingekapselten Spalters von Binderberger.

Foto: C. Brüggemann

Binderberger zeigte mit dem „Spaltfix“ den Prototyp eines Schichtspalters, der vollständig gekapselt ist und so Verletzungsgefahren minimiert. Die Maschine erreicht eine Spaltkraft von 16 t und kann Holz bis 50 cm Durchmesser und Länge verarbeiten. Antrieb über Zapfwelle oder E- Motor (9,2 kW).

Heiztechnik: HDG stellte mit dem HDG Compakt 40 – 80E einen neuen Kessel für Holzhackschnitzel mit integriertem Elektrofilter vor. Der Kessel wird in fünf Leistungsklassen von 35 bis 80 kW angeboten. Der elektrostatische Filter befindet sich im Kessel hinter den Wärmetauschern. Anfallender Feinstaub, wird über die vorhandenen Ascheschnecken in den dafür vorgesehenen Behälter gedrückt. So ist kein zusätzliches Entnehmen des Feinstaubes aus dem Kessel erforderlich.

Feinstaub wird elektrostatisch abgefangen

Liegender Kleinspalter bis maximal 550 mm Hub mit Sicherheitseinhausung.

Foto: C. Brüggemann

Fröling zeigte die neue Generation der Holzhackschnitzelfeuerungen T4e (45 bis 60 kW), die noch nicht serienmäßig mit elektrostatischem Filter ausgerüstet ist. Ein entsprechender Filter kann aber für etwa 2 000 Euro nachgerüstet werden. Ein Großteil davon kann über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst werden. Im Gegensatz zu Mitbewerbern wird dann der gesamte Wärmetauscher statisch aufgeladen um Staubpartikel aus dem Rauchgasstrom zu binden. Der Feinstaub wird wie bei HDG durch die vorhandenen Ascheschnecken aus dem Kessel gedrückt.

Hargassner zeigte seine Holzvergaser-KWK- Einheit, die mit einer elektrischen Leistung von 20 kW und 61 kW thermisch ab 90 000 Euro angeboten wird. Die Anlage ist kompakt gebaut und benötigt für Vergaser und Generatoreinheit eine Grundfläche von nur 2,5 qm. Wie bei allen KWK-Anlagen ist eine möglichst gleichmäßige Wärmeabnahme übers Jahr erforderlich, damit ausreichend Volllaststunden erreicht werden.

Heizomat zeigte eine Kettenaustragung für Hackschnitzelfeuerungen. Gegenüber der sonst üblichen Schnecke zwischen Bunker und Kessel arbeitet die Kette, die bis zu 20 m lang sein kann, mit geringerem Strombedarf, ist verschleißarm und unempfindlich gegen Fremdkörper.

Hacker: NHS stellte den neuen Hacker ECOmotion Legacy vor, der mit eigenem 45 PS-Aufbaumotor mit unterschiedlichen Brennstoffen wie Diesel, Gas (LPG), Erdgas und anderen gefahren werden kann. Die Maschine kann Holz bis zu einem Durchmesser von 18 cm verarbeiten und kann auf der Lafette um 45° geschwenkt werden. Preis: 34 000 Euro plus MwSt.

Jenz präsentierte die neue Hackerbaureihe HEM 841, die als angehängte Zapfwellenmaschine oder als LKW- Aufbaumaschine Cobra+ hybrid angeboten wird. Durch Änderungen der Neigung des Auflagetisches sowie einer aggressiveren Einzugswalze wird die Durchsatzleistung gegenüber Vorgängermodellen um 15 bis 20 Prozent erhöht. Die Schleppermaschine benötigt eine Antriebsleistung von 180 bis 400 kW.

Carsten Brüggemann – LW 34/2018