Bunt, bunt, bunt sind alle meine Kleider

Bedeutende Färbepflanzen – einmal vorgestellt

Die Wurzeln des Färbermeisters färben rot.

Foto: Gisela Tubes

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde mit zahlreichen heimischen Arten, mit kultivierten Gartenpflanzen oder auch extra zu diesem Zweck importierten Pflanzen aus fernen Ländern gefärbt. Mit dem Aufkommen der künstlichen Farbstoffe ging die Nutzung dieser natürlichen Farbstofflieferanten nach und nach zurück und geriet immer mehr in Vergessenheit. Das Färben von Textilien mit Pflanzenfarben ist heute in erster Linie eine Liebhaberei von wenigen Zeitgenossen; verschiedene Produktionszweige denken jedoch über eine Renaissance nach.

Tinctura bedeutet Färben: Einige Färbepflanzen gelangten zu so großer Bedeutung, dass sie diese Bestimmung nicht nur im deutschen Namen tragen (Färber-), sondern auch im wissenschaftlichen (lat. tinctura = Färben); so heißt zum Beispiel die Färberröte mit wissenschaftlichem Namen Rubia tinctorum. Um dauerhaft auf einem Stoff als Farbe zu haften, benötigen die meisten Pflanzenfarbstoffe beim Färbeprozess eine Beize, wie zum Beispiel Alaun, Eisensulfat oder Pottasche. Je nach Beizmittel können unterschiedliche Farbtöne mit ausgedehnten Farbspektren erzielt werden. Die im Folgenden beschriebenen Pflanzen werden den Farbtönen zugeordnet, denen sie ihre größte Bedeutung verdanken.