Den Alltag mit „Baby, Küche und Stall“ bewältigen

Mit der Geburt eines Kindes verändert sich der Alltag auf dem Hof. Auf der einen Seite ist die Freude über den Sprössling groß, auf der anderen Seite gelingt es jungen Paaren nicht immer, Kinderbetreuung, Haus- und Hofarbeit unter einen Hut zu bekommen. Viele Familien können diesen Spagat nur leisten, wenn sie in einer Großfamilie leben. Die Altenteiler sind schnell zur Hand und können den jungen Leuten sowohl bei der Arbeit auf dem Hof als auch bei der Kinder­betreuung unter die Arme greifen. Ohne Unterstützung durch Altenteiler sind Eltern mit dieser Mehrfachbelastung oftmals über­fordert. Für die jungen Mütter kommt erschwerend hinzu, dass ihre Haushalts- und Erziehungsarbeit in der Gesellschaft zu wenig Anerkennung findet. Vollkommen überholt wird im Allgemeinen unter „Arbeit“ nur die verstanden, die auch adäquat bezahlt wird. Hier ist ein Umden­ken vonnöten, zumal Studien belegen, dass die fehlende Anerkennung zu Depressionen und Ausgebranntsein („Burn out“) führen kann.

Auch viele Väter geraten heutzutage in den Konflikt, berufliche und familiäre Verpflichtun­gen vereinbaren zu wollen und dabei an Grenzen zu stoßen. Insbe­son­dere in der Landwirtschaft wird von den Vätern traditionell eher die Präsenz bei der Arbeit und nicht bei der Kinderbetreuung gesehen. Jungbauern mit einer anderen Lebenseinstellung müssen gegen dieses Rollenmuster ankämpfen. Aus erzieheri­scher Sicht ist das bedauerlich, denn es ist mittlerweile hinreichend bekannt, dass eine Fürsorge von beiden Elternteilen sich positiv auf das Kindeswohl auswirkt.

In Hof & Familie stellen wir Ihnen eine junge Familie vor, die über ihre Erfahrungen mit „Baby, Küche und Stall“ berichtet. Außerdem erhalten Sie Informationen da­rüber, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um eine Betriebs- oder Haushaltshilfe zu beantragen.

 
Stephanie Lehmkühler