Doppelnutzungsrasse hat in der Rhön einen hohen Stellenwert
Treffen der Fleckviehzüchter Fulda und Main-Kinzig
In der Haltung der Doppelnutzungsrasse Fleckvieh bildet die Fleckviehzüchter-Kreisgruppe Fulda/Main-Kinzig einen der hessischen Schwerpunktzuchtgebiete. In Tann-Schlitzhausen trafen sich die Züchter zu ihrer Jahresversammlung.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
ZBH-Fleckviehzuchtberater Heiko Grob stellte leistungsfähige Bullenväter mit hoher Leistungs- und Exterieurvererbung vor. Für das Vererberangebot sei die Zuchtwertschätzung wichtige Grundlage für das aktuelle Bullenangebot. Die Ergebnisse würden mit besonderem Interesse auf der Suche nach interessanten Vererbern analysiert.
Deutsches Fleckvieh hat ein effizientes Zuchtprogramm
Ziel jedes Rinderzüchters ist es, die genetische Veranlagung seiner Herde zu verbessern. Über die Neuausrichtung des Gesamtzuchtwertes beim Deutschen Fleckvieh, in das außer unter anderem Exterieur, Milchleistung und Zitzenanordnung einfließen, würden jetzt auch Daten tierärztlicher Diagnosen eingearbeitet, berichtete Jost Grünhaupt, Zuchtleiter beim Landesamt Landwirtschaft Hessen (LLH). Das Zuchtprogramm des Deutschen Fleckvieh gilt mit jährlich 500 getesteten Bullen als das effektivste unter allen Fleckviehländern. Die Bullen aus diesem Programm werden nach Vorliegen sicherer Zuchtwerte im Wiedereinsatz genutzt. Die besten von diesen qualifizieren sich dann als Bullenväter für die nächste Generation. Auf diese Weise wird ein besonders effizienter Zuchtfortschritt erreicht.
Informationen zur Grassilagequalität, zur Jungviehaufzucht und zur aktuellen Rentabilität, die allesamt in den Unternehmergewinn einzurechnen seien, gab Manfred Münker, LLH-Arbeitskreisleiter Milch, während der sich anschließenden Besichtigung des 96 ha (davon 60 ha Grünland) großen Fleckviehzuchtbetriebes von Uwe Kirchner in Schlitzenhausen. Im Jahr 1995 baute die Familie einen Boxenlaufstall, der vor drei Jahren mit einem Doppel-5er- Fischgrätenmelkstand für insgesamt 101 Kühe erweitert wurde. Derzeit stehen hier 95 Milchkühe und 90 weibliche Fleckvieh-Nachzuchttiere.
Burkhardt – LW 12/2016