Unkomplizierte Fleckviehkühe
Züchtertreffen aus den Kreisen Fulda und Main-Kinzig
Die Mitglieder der Vereinigung der Fleckviehzüchter aus den Kreisen Fulda und Main-Kinzig trafen sich in Wüstensachsen/Rhön zu ihrer Jahreshauptversammlung. Langlebige, großrahmige und unkomplizierte Fleckviehkühe mit hohen Milchlebensleistungen sind das Zuchtziel dieser Zweinutzungsrinderrasse, bei der neben der Milchproduktion die Fleischleistung gleichermaßen eine Rolle spielt. Besonders in der Rhön sind Bestände dieser Rasse häufig anzutreffen.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt
Jungkühe sind heute deutlich großrahmiger
Geringfügig konnten die Tageszunahmen gesteigert werden. Hingegen die Kreuzhöhe bei den Jungkühen von 137,4 auf 144 Zentimeter deutlich angestiegen ist. An Erbfehlern, die aber nicht ins Gewicht fallen, werde züchterisch weiter intensiv gearbeitet. Der Markt akzeptiere kaum noch Bullen mit negativer Vererbung.
Eine sehr gute Zuchtarbeit hiesiger Züchter spiegelt sich im Rahmen von Auktionen wieder, sagte Grünhaupt. Dabei erwähnte er Beschicker mit herausragenÂden Fleckviehrindern und VererÂbern, beispielsweise aus den Betrieben Müglich in Langenbieber, Hofmann in Gersfeld, Eckhardt in Schlüchtern-Elm und Mötzung in Obernüst. Heiko Grob von der Zucht- und BeÂsamungsunion Hessen (ZBH) stellte die aktuellen Zuchtbullen vor. ZBH-Geschäftsführer Rudi Paul berichtete von zurückgeganÂgenen künstlichen Besamungen beim Fleckvieh, demgegenüber jedoch über florierende Auktionen bei Bullenkälbern. Diese sollten beim Auftrieb am vorteilhaftesten ein Gewicht von 70 bis 100 kg haben.
Zufrieden äußerte er sich über den Fleckviehexport 2014, bei dem der Anteil Usbekistans 46 Prozent, der nach Italien 17, nach Nigeria 15 und nach Bulgarien 13 Prozent ausmachte. Auch derzeit laufe der Export kontinuierlich, wobei es aktuelle Anfragen aus der Türkei, Algerien sowie Usbekistan und Ägypten gebe. Abgekalbtes Bio-Fleckvieh werde ganzjährig gesucht.
Im Anschluss besichtigten die Teilnehmer den Fleckviehzuchtbetrieb Thomas und Daniel Keidel in Wüstensachsen mit 110 Milchkühen Deutsches Fleckvieh sowie die komplette weibliche Nachzucht hält. Im Sommer erfolgt halbtags Weidegang der 35 im Altgebäude gehaltenen Kühe, die in einem zwei-mal-drei Autotandem-Melkstand gemolken werden. In dem vor zwei Jahren erbauten Boxenlaufstall übernimmt die Melkarbeit ein Melkroboter. Vom Stallbüro aus (Foto) lässt sich die Herde zudem gut überwachen.
Burkhardt – LW 12/2015