Dorper- und Texelzüchter aus Rheinland-Pfalz erfolgreich

Auktionen in Baden-Württemberg und NRW wurden beschickt

Die Ende August durchgeführten Auktionen in St. Johann (Baden-Württemberg) sowie in Bad Sassendorf, Haus Düsse (Nordrhein-Westfalen), wurden erfolgreich von Züchtern aus Rheinland-Pfalz beschickt. Beide Auktionsplätze haben den Unverdächtigkeitsstatus auf Maedi für die Rassen Texel, Milchschaf und Dorper.

Schafzüchter aus Rheinland-Pfalz waren auch auf Auktionen außerhalb des Bundeslandes erfolgreich, beispielsweise mit der Rasse Dorper (Zucht Eckes, Genheim von der Zuchtgemeinschaft Nahe Dorper).

Foto: Wulff

St. Johann /Schwäbische Alb

Die an diesem Standort erstmalig durchgeführte Auktion wurde von Schafzüchtern aus Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz wahrgenommen. Es wurden 27 Texellammböcke, 3 Texellämmer, 16 Dorperböcke, 7 Dorperjungschafe, 1 Charollaisbock, 13 Milchschafböcke sowie 13 Milchschaflämmer aufgetrieben. Aus Rheinland-Pfalz kamen zwei Dorperzuchten mit sechs Böcken und zwei Jungschafen auf die Auktion. Mit der Kat.-Nr. 44, einem wuchtigen, langgestreckten Dorperbock, geb. am 5.2.2014, mit einem Tageshöchstgewicht von 109 kg, konnte die Zucht Eckes, Genheim, von der ZG Nahe Dorper, den Ia- und Reservesieger stellen. Bodo Neubrech aus Guldental belegte mit der Kat.-Nr. 50, einem sehr harmonischen, typvollen und korrekten Dorperbock, geb. am 16.4.2014, Gewicht 84 kg, den Ia-Platz und wurde Siegerbock des Tages. Eine wunderschöne Kollektion von sieben Dorperjungschafen der Zuchten Eberhard Lang, Sondelfingen, und Bodo Neubrech, Guldental, fand bei den zahlreichen Kaufinteressenten sehr großen Anklang, der mit einem Durchschnittspreis pro Schaf von 507 Euro honoriert wurde. Der Verkauf der Dorperböcke verlief schleppend (Durchschnittspreis von 662,50 Euro). Anscheinend ist der Bedarf an weiblichen Dorperschafen noch höher als an Böcken.

Haus Düsse, Bad Sassendorf

Die bundesweit bereits bekannte Texel­auktion der Schaftage auf Haus Düsse wurde in diesem Jahr verstärkt von überregionalen Dorperzüchtern beschickt. Die Milchschafe hingegen verzeichneten einen Rückgang. Rheinland-Pfälzer Schafzüchter hatten sechs Texellammböcke, zwei Dorperjungschafe und fünf Dorperlammböcke in Haus Düsse aufgetrieben. Gebhard Hoffmann aus Heilberscheid/Westerwaldkreis war mit fünf hervorragenden Texel-Böcken vertreten und wie seit einigen Jahren immer für einen Erfolg an der Spitze gut. Die Kat.-Nr. 99, geb. am 23.2.2015, mit einem Gewicht von 78 kg, erhielt die Note 8 in den Kriterien Wolle, Bemuskelung und Exterieur. Dieser Lammbock belegte den Ia-Platz der jüngsten Böcke und wurde im Gesamtwettbewerb der acht Ia-Böcke zum Reservesieger des Tages gekürt. Mit zwei Ib-Plätzen in den mittleren Altersklassen musste die Zucht Hoffmann sich zweimal der Zuchtstätte Brügemann geschlagen geben.

Erstmalig waren zwei Dorperzüchter aus RLP mit Böcken nach Bad Sassendorf angereist. In der Altersklasse II, Böcke geboren vom 14. September bis 27. November 2014, konnte Klara Hack aus Sellerich/Eifel mit der Kat.-Nr. 27 den Ia-Platz und Siegerbock stellen. Dieser harmonische, lange, tiefe und sehr elegante Bock war am 3.10.2014 geboren und brachte 97 kg auf die Waage. Auch den Ib-Platz belegte ein Bock des Betriebes Hack. Die Böcke der Zuchtgemeinschaft Nahe Dorper von Bodo Neubrech zeigte in dieser Klasse nicht ganz die gute Entwicklung und rangierte auf den hinteren Plätzen. Der Verkauf der Dorperböcke lief verhalten. Kat.-Nr. 24 erzielte einen Preis von 1 100 Euro und Nr. 27, der Siegerbock, von 2 600 Euro. Von 22 Dorperböcken konnten nur 50 Prozent versteigert werden. Höhere Auftriebszahlen bei beiden Rassen, geringere Nachfrage sowie die gute Qualität der Böcke schlugen sich auch in den Preisen nieder.

Rainer Wulff, LWK Rheinland-Pfalz – LW 37/2015