Durchschnittlicher Ertrag reicht aus

Maisanbau ist trotz hoher Düngerpreise rentabel

Die stark gestiegenen Preise für Düngemittel, insbesondere für Stickstoff, verteuern den Anbau von Mais, Getreide und Ölsaaten erheblich. Die aktuell angebotenen Erzeugerpreise, die deutlich über den Vorjahren liegen, machen den Körnermaisanbau aber weiterhin insbesondere auf günstigen Standorten wirtschaftlich interessant.

Viele Landwirte stellen sich die Frage, ob sich der Körnermaisanbau noch lohnt, da die Preise für Mineraldünger und andere Betriebsmittel deutlich gestiegen sind.

Foto: Dr. Sprich

Die derzeitigen Erzeugerpreise für Körnermais zur Ernte 2022 liegen je nach Erfassungsort bei 205 bis 220 Euro/t; das sind gut 30 Euro mehr als im letzten Jahr zu dieser Zeit. Für Hartmais gibt es darüber hinaus noch Zuschläge von über 20 Euro/t. Viele Landwirte stellen sich trotzdem die Frage, ob sich der Körnermaisanbau noch lohnt, da sich die Preise für Mineraldünger, aber auch für andere Betriebsmittel wie Diesel sowie für die Trocknung erhöht haben.

Nicht unter Entzug düngen

Ein Vergleich des Deckungsbeitrages mit den letzten beiden Jahren zeigt sich, wenn ein durchschnittlicher Ertrag erreicht wird, gleicht der höhere Erzeugerpreis die Steigerung der Betriebsmittelkosten aus. Eine Reduktion der Düngungsmenge unterhalb des Entzuges ist daher betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll. Selbstverständlich muss es bei den aktuellen hohen Düngekosten das Ziel sein, so effizient wie möglich zu düngen. Der Winter 2021/22 brachte bisher keinen anhaltenden Frost, der wie im Vorjahr bis in tiefere Schichten vordrang, so dass sich keine optimale Frostgare bilden konnte. Auf keinen Fall sollte unter den aktuellen Bedingungen eine zu frühe Bearbeitung bei noch feuchtem Unterboden erfolgen. Ist eine Pflugfurche geplant, muss der Boden zum Pflugtermin über die gesamte Bearbeitungstiefe abgetrocknet sein. Nach einer Pflugfurche sollte diese, sobald es die Bodenverhältnisse erlauben, abgeschleppt werden, damit die Kluten nicht austrocknen und verhärten.

Bodenbearbeitung nicht zu früh

Das zügige Abschleppen der Pflugfurche fördert zusätzlich das Abtrocknen der Oberfläche und verbessert die Bodenerwärmung. Bei pflugloser Bodenbearbeitung dürfte nach den teilweise üppigen Winterniederschlägen je nach Bodenart ein 15 bis 25 cm tiefes Lockern des Bodens sinnvoll sein.

Dr. Hubert Sprich, Cornexo  – LW 10/2022