Erschwerte Bedingungen auf der Januar-Auktion in Fließem

Sperrgebiete durch Blauzungenkrankheit wirkten sich aus

Unter erschwerten Bedingungen der Blauzungen-Sperrgebiete veranstaltete die Rinder-Union West ihre Zuchtviehversteigerung am vergangenen Donnerstag in Fließem. Die Blauzungenkrankheit erschwert das Vermarktungsgeschehen in Deutschland zunehmend. Mittlerweile sind ganz Rheinland-Pfalz und die südlichen Kreise von Nordrhein-Westfalen zum Sperrgebiet erklärt worden. Dies blieb natürlich nicht ohne Folgen für die Zuchtviehversteigerung in Fließem. Mit über 120 Tieren war die Meldung für diese Versteigerung sehr gut, aufgrund der geschilderten Situation konnten aber nur 62 Katalognummern an der Auktion teilnehmen.

Diese sehr große, leistungsstarke Anamur-Tochter BaS Forca aus der Zucht von Christian Bange, Seibersbach, wird ihre Leistungen im Kreis Borken unter Beweis stellen.

Foto: Grebener

Für die Verkäufer und die Rinder-Union West bedeutet das Handeln im Sperrgebiet der Blauzungenkrankheit ein erheblicher Mehraufwand. Auch eine Teilnahme der treuen und zahlreichen Käufer aus Luxemburg, Belgien und den Niederlanden war nicht möglich.

Im Vorfeld hatte das große Angebot von 30 gemeldeten Deckbullen im Auktionskatalog viele inländische Interessenten gelockt, 22 Bullen wurden dann aufgetrieben. Von Anfang an wurde flott geboten. Den Tageshöchstpreis mit 2 900 Euro erhielt der Betrieb Seidenfaden GbR aus Mechernich für ihren sehr gut entwickelten fehlerfreien Salvatore-Sohn SfH Silas. Dieser gerade 12 Monate alte Bulle hatte einfach alles, was Bullenkäufer sich wünschen. Neben seinem tadellosen Exterieur sind Mutter und Großmutter jeweils mit EX 90 Punkten eingestuft. Diese extrem guten, sehr langlebigen Kühe produzieren bereits seit fünf beziehungsweise sieben Laktationen und das mit einer Leistung, die in der Spitze über 16 000 kg Milch mit mehr als 4,8 Prozent Fett und mehr als 3,7 Prozent Eiweiß absolut herausragend ist. Es handelt sich hierbei um die Familie von Modul PP und Mindmap P. Mit 2 300 Euro ersteigerte ein Milchviehhalter aus dem Kreis Neuss den rotbunten hornlosen Dukat P-Sohn David Pp aus der Zuchtstätte Lenz GbR, Steinborn. Dieser sehr formschöne Bulle hat eine 88 Punkte Ladd P-Mutter und 87 Punkte Avanti-Großmutter, und auch in diesem Kuhstamm sind die so begehrten hohen Inhaltsstoffe fest manifestiert. Bei Mutter und Großmutter steht eine Leistung jenseits der 10 000 kg mit 5 Prozent Fett und fast 3,9 Prozent Eiweiß. Der Zuchtbetrieb von Stefan Marxen aus Dingdorf konnte preislich folgend zweimal 2 000 Euro erzielen. Zum einen mit dem Simba-Sohn MAX Simon, Kat.-Nr. 19, und dem Mission P-Sohn MAX Moritz, Kat.-Nr. 24. Bei beiden Bullen stehen über mehrere Generationen hoch bewertete Mütter, die enorme Leistungen von deutlich über 14 000 kg Milch geleistet haben. Am Ende stieg der Durchschnittspreis für Bullen um 140 auf 1 705 Euro.

Gerd Grebener – LW 4/2019