Es tut sich was beim Biogas

Biogasanlagen stellen heute eine ausgereifte Technik zur Energie-Erzeugung in Block-Heiz-Kraftwerken (BHKW) dar und sind in der Landwirtschaft als zusätzliches Standbein etabliert. Ein Knackpunkt, der nach wie vor großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Anlage hat, ist die sinnvolle Nutzung der überschüssigen Wärme.

Ideal ist natürlich ein Abnehmer direkt neben der Produktionsstätte, der ohne größere Verluste beispielsweise einen Stall oder ein Schwimmbad beheizen kann. Dies ist aber nur selten der Fall, und bei schon geringen Entfernungen müsste ein kostenintensives Nahwärmenetz die Energie zum Verbraucher bringen. Über größere Entfernungen ist dies aber schon nicht mehr machbar.

Eine Lösungsmöglichkeit ist die Einspeisung des Gases in das Erdgasnetz, um an anderer Stelle daraus Energie beziehungsweise Wärme zu erzeugen. Dieser Weg setzt allerdings eine Aufbereitung des Biogases zu reinem Methan und dessen Kom­pression auf den im Fernnetz benötigten Druck von 16 bar voraus. Das erfordert neben der Investition in Technik auch eine Menge Strom, was sich nur bei größeren Anlagen rechnet. Deutlich günstiger wäre hier die Einspeisung in das örtliche Erdgas-Verteilernetz, das mit unter 1 bar betrieben wird.

Diskutiert wird auch der Bau eines sogenannten Satelliten-BHKW direkt neben einem Wärmeverbraucher. Dorthin kann das Biogas ohne weitere Aufbereitung durch eine einfache Gasleitung geleitet und verwertet werden. Ein weiterer Vorteil dieses Konzeptes ist, dass zwei kleine Anlagen eine bessere Vergütung erhalten als eine große.

Über diese und weitere Möglichkeiten, die Biogaserzeugung effektiver und wirtschaftlicher zu gestalten, wurde auf einer Tagung der ALB am Eichhof ein intensiver Meinungsaustausch geführt. Lesen Sie dazu den Bericht in unserer Rubrik Erneuerbare Energien ab Seite 16.

Karsten Becker