Exotische Blütenträume

Empfehlenswerte Orchideen für die Fensterbank

Orchideen bilden zauberhafte Blüten aus: Frauenschuh-Orchidee (links) und Phalaenopsis (rechts).

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Orchideen begeistern mit den kunstvollsten Blüten des Pflanzenreichs. Und auch auf der Fensterbank blühen viele Vertreter der großen Orchideen-Familie problemlos. Wir stellen Ihnen empfehlenswerte Zimmer-Orchideen vor und geben wertvolle Praxistipps.

Orchideen sind aus der Welt der Zimmerpflanzen nicht mehr wegzudenken. Mit ihren wundervollen Blüten schmücken die Vertreter der größten Pflanzenfamilie der Welt, die unglaubliche 25 000 natürliche Arten und mittlerweile etwa 150 000 gezüchtete Hybriden umfasst, unsere Häuser und Wohnungen. Dank ihrer zarten Erscheinung fügen sich die exotischen Schönheiten wunderbar in jeden Einrichtungsstil und lassen sich auf vielfältige Weise präsentieren. Wer einzelne große Pflanzen oder Duos in Szene setzen möchte, stellt diese in hohen schlanken Töpfen an einem hellen Platz im Zimmer auf. Dschungel-Feeling umgibt die Blüten-Diva, wenn man sie zusammen mit Grünpflanzen in einem Topfensemble in Grün und anderen Naturtönen arrangiert. Wer es lieber romantisch mag, setzt weiße oder rosa blühende Orchideen in verschnörkelte Porzellan-Ãœbertöpfe oder silberfarbene Schalen.

Pflegeleichte Phalaenopsis

Nicht umsonst werden die Phalaenopsis-Orchideen, die auch als Falterorchideen bekannt sind, immer beliebter und sind die am häufigsten verkauften Zimmer-Orchideen. Sie zeigen sich als sehr pflegeleicht, können im Zimmer kultiviert werden, blühen das Jahr über und kommen sogar mit trockener Heizungsluft gut zurecht.

Die Cymbidium-Orchideen fühlen sich in einem Wintergarten, der nachts und in der Winterzeit abkühlt, besonders wohl.

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Orchideen mögen keine nassen Füße. Es empfiehlt sich daher, das Wasser großzügig durch den Topf fließen und die Pflanzen anschließend gut abtropfen zu lassen.

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Mit speziellen Orchideenstäben können Sie Ihre Lieblinge formschön abstützen. Sie gibt es in zahlreichen Farben im Fachhandel, zum Beispiel von Scheurich.

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In dieser Orchideengattung gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Blütenfarben und Wuchsformen von imposant-groß bis miniklein. Je nach Sorte können sie bis zu 30 Blüten tragen. Besonders trendy sind die neuen „Waterfall“-Falterorchideen, die mit extrem langen, überhängenden Trieben und riesigen Einzelblüten Eindruck machen.

Vielfältige Orchideen-Welt

Eine weitere Orchideengattung sind die Cymbidien, die durch ihre Größe und mit langen Blättern auffallen. Sie blühen von November bis zum Mai. Setzen Sie diese Orchideen in schönen großen Einzeltöpfen in Szene. Viele der Hybriden, die aufrecht stehende Blüten tragen, duften auch wunderbar. Ebenfalls für die Zimmerkultur geeignet sind die Stiefmütterchen-Orchideen (Miltonia), deren Blütezeit hauptsächlich im Herbst liegt.

Wen das Orchideen-Fieber gepackt hat, ergänzt seine Sammlung mit Cattleya-Orchideen, Schmetterlingsorchideen (Oncidium), Dendrobium-Orchideen oder Frauenschuh (Paphiopedilum), die ebenfalls im Zimmer stehen können, aber etwas anspruchsvoller in der Pflege sind.

Wichtige Kauftipps

Achten Sie beim Kauf einer Orchidee darauf, dass die Blätter gesund sind und die Pflanze fest im Substrat steht und nicht im Topf hin- und herwackelt. Die Wurzeln müssen grauweiß aussehen und grüne oder rötlich-braune Spitzen haben. Prüfen Sie das Pflanzsubstrat mit den Fingern. Es sollte nicht zu tro­cknen sein und auch nicht matschig-nass. Haben sich sogar schon Algen und Moos auf dem Subs­trat oder an der Topfinnenseite gebildet, sind die Orchideenwurzeln mit Sicherheit durch zu viel Nässe geschädigt.

Damit Sie sich zu Hause noch lange an der Orchideenblüte erfreuen können, sollten die Pflanzen noch etliche ungeöffnete Knospen tragen. Diese müssen jedoch von frischer grüner Farbe sein und nicht gelblich und klein ausfallen, denn sonst öffnen sie sich eventuell später nicht mehr.

Sind die Außentemperaturen zum Kauftermin bereits kühler, müssen Sie Ihre neu erworbene Orchidee unbedingt einpacken, bevor Sie die Pflanze zum Transport mit an die frische Luft nehmen. Die Exoten sind nämlich sehr kälteempfindlich und vertragen keine großen Temperaturschwankungen. Bettina Rehm-Wolters

Die sogenannten Stiefmütterchenorchideen (Miltonia) brauchen unbedingt eine Ruhepause zwischen den Blütezeiten, um sich zu erholen. Dafür werden die Pflanzen für zwei Monate in einem kühlen Raum trockener gehalten.

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Wer Orchideen im Dschungel-Look arrangieren möchte, ergänzt das Ensemble mit Grünpflanzen, zum Beispiel Schwertfarn und Zimmerpalmen oder fleischfressenden Gewächsen wie die Kannenpflanzen. Die passenden Gefäße in moderner Optik gibt es im Fachhandel, zum Beispiel von Scheurich.

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Praktische Pflegetipps für Orchideen

  • Standort: Orchideen brauchen einen hellen Platz, aber keine zu starke Sonneneinstrahlung. Ost- und West­fens­ter oder ein heller Platz im Wohnraum sind optimal.
  • Gießen: Einmal pro Woche sollten Sie Ihre Orchideen wässern. Entweder halten Sie den Topf einfach unter den Wasserhahn und lassen viel Wasser durchlaufen oder Sie tauchen den Topf in eine Schüssel mit Regenwasser oder überbrausen ihn mit dem milden Regenwasser. Letzteres empfiehlt sich bei kalkhaltigem Leitungswasser. Bevor der Topf wieder in den Ãœbertopf kommt, muss das überschüssige Wasser abgelaufen sein, denn die Wurzeln dürfen nicht im Wasser stehen. Zusätzlich sollten Sie die Blätter ab und zu mit handwarmem Wasser abbrausen.
  • Düngen: Ein- bis zweimal pro Monat mit speziellem Orchideendünger. Während Ruhephasen nicht düngen.
  • Umtopfen: Orchideen müssen in spezielle Orchideenerde oder in ein Substrat, das sehr luft- und wasserdurchlässig ist, gesetzt werden. Der Handel bietet spezielle Mischungen an (zum Beispiel von Compo sana, Neudorff oder Seramis). Alle zwei Jahre sollten Sie die Pflanzen umtopfen.
  • Stützen: Die dünnen Blütenstiele brauchen Halt und müssen mit Stäben gestützt werden, damit sie nicht abbrechen. Dazu eignen sich die dünnen Holzstäbe, die beim Kauf bereits die Pflanzen halten, aber auch dekorative, durchsichtige oder farbige Stäbe aus Kunststoff oder Glas. Wer mag, bastelt kleine Stützgerüste selber, zum Beispiel aus roten Hartriegelzweigen und feinem Golddraht.
  • Verblühtes entfernen: Bei den Schmetterlingsorchideen schneidet man nach der Blüte den Stiel bis auf drei Augen (verdickte Knospen) runter. Die Pflanzen treiben hier einen neuen Blütenstiel aus.
  • Bei anderen Orchideen-Gattungen sollten Sie zunächst beobachten, ob sich am abgeblühten Stiel wieder neue Blüten bilden. Bleiben neue Blüten aus und der Stiel vertrocknet, wird er abgeschnitten. Bettina Rehm-Wolters