Extensives Grünland intensiv nutzen
Was also tun mit solchen Standorten, die oft auch wichtige und schützenswerte Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten darstellen? Die EU hat sich nun des (von ihr mitverursachten) Problems angenommen und untersucht in einem Forschungsprojekt, wie man mit technischen Verfahren die Aufwüchse von extensiv geführtem Grünland energetisch nutzen kann. Denn das ist nicht so einfach: Zum Verheizen sind die Mineralstoff-, sprich Aschegehalte zu hoch, und für die Fermentierung in Biogasanlagen sind die Aufwüchse zu lignin- und faserhaltig.
Das von der UniversitätKassel enwickelte IFBB-System spaltet die schwer nutzbare Biomasse in einer technischen AnlaÂge in mineralstoffhaltigen Presssaft für die Biogasanlage und pelletierbaren Presskuchen zur thermischen Verwertung auf. Eine mobile Pilotanlage wurde im Rahmen des internationalen Projektes auch im hessischen Vogelsberg getestet.
Ob es nicht sinnvoller und kosÂtengünstiger wäre, einfach der Landwirtschaft in diesen Gebieten durch entsprechnde Fördermaßnahmen ein wirtschaftliches Auskommen zu sichern, sei mal dahingestellt. Das Konzept stellt jedenfalls eine interessante Verwertungsmöglichkeit für minderwertige Aufwüchse auch von Naturschutzflächen dar, die angesichts der aufwändigen Technik sicher weiterer Forschung und Förderung bedarf. Lesen Sie mehr dazu in dieser Ausgabe ab Seite 15.
Karsten Becker