Falllaub als Wertstoff nutzen

Herbstlaub erfüllt viele Funktionen

Die zu Boden fallenden Herbstblätter bilden ein gewaltiges „Nährstoff-Konto“, das Milliarden von Kleinstlebewesen den Bäumen wieder zugänglich machen – ein perfektes Recycling, das nicht nur im Wald, sondern auch in Gärten und Parks prächtig funktioniert.

Falllaub ist kein Abfall: Der überwiegende Teil des Nährstoffkapitals eines Baumes lagert in den Blättern und fällt im Herbst zu Boden. Nach der Zersetzung kann es der Baum wieder nutzen.

Foto: Petra Bork/pixelio

Mit prächtigem Farbenspiel verabschieden sich unsere Laubbäume vom Sommer. Während der warmen Jahreszeit lebten auf der Oberfläche eines einzigen Blattes mehr als 100 Millionen winzige Organismen (Bakterien, Mikro-Algen, Hefen und andere). Ihre Hauptnahrungsquelle ist der grüne Farbstoff Chlorophyll. Der Großteil der winzigen Lebewesen stirbt im Herbst. Der Rest wird mit dem Blatt am Boden kompostiert.

In unseren Breiten dauert das Wachstum eines Baumes bis etwa August, danach kommt es zum Erliegen. Der in den etwa 40 000 Blättern eines ausgewachsenen Baumes produzierte Zucker wird ab jetzt nicht mehr vollständig verbraucht, sondern zunehmend als Stärke in den Zellen des Holzes und in den älteren Wurzeln gespeichert. Im Herbst leiten die Bäume dann ihre Ruhephase ein.

Farbenzauber im Herbst

Der grüne Farbstoff der Blätter, das Chlorophyll wird abgebaut, zurück bleiben gelbe Xanthophylle, orange Carotine und feuerrote Anthocyane, die den herbstlichen Laubbäumen ihren immer wieder faszinierenden Farbenzauber verleihen. Schließlich bildet sich an der Basis der Blattstiele ein Trenngewebe aus Kork, das die Nährstoffzufuhr kappt und als Sollbruchstelle dient.