Finanzmanagement für den Landwirt

Heute zählt die Landwirtschaft zu den kapitalintensivsten Wirtschaftszweigen. Investitionen wollen gut überlegt sein. Schwankende Marktpreise und ein hoher Wettbewerbsdruck kennzeichnen die äußeren Umstände, welche die Unterhaltung eines Familienbetriebs nicht er­leichtern. Trotzdem dürfen, um im Wettbewerb bestehen zu können, Investitionen nicht auf Eis gelegt werden.

Betriebliches Wachstum, das heißt Investitionen, sind in immer kürzeren Abständen erforderlich. Und in der Regel muss ein Teil dieser Investitionen mit Fremdkapital finanziert werden. Gründliches Planen und ein gut vorbereitetes Bankgespräch sind heute unabdingbar, zumal es große Unterschiede bei der Kreditvergabe insbesondere für die Zinskonditionen und die Leis­tung von Sicherheiten gibt. Dabei ändern sich die Anforderungen der Bank zur Kreditvergabe. Das hat für den Landwirt zur Folge, dass sich das Rating der Banken und die Sicherheiten des landwirtschaftlichen Betriebes zusammen auf die Zinskonditionen auswirken.

Einen wachsenden Stellenwert bekommt damit die Betriebsanalyse auch im Agrarkreditgeschäft. Der Landwirt muss die betriebliche Entwicklung überzeugend darstellen können. Ein Nachweis seines erfolgreichen Wirtschaftens kann er anhand der Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre leisten. Für das Investitionsvorhaben legt er der Bank außerdem Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit und Finanzierungs­pläne als aussagefähige Unterlagen vor.

Welche sind daher die wichtigsten Kennzahlen aus dem Betrieb und aus der Buchführung und was sollte der Landwirt tun, um künftig an einen güns­tigen Agrarkredit zu kommen? Ãœber diese Fragen informiert der Themenschwerpunkt „Finanzierung“ ab Seite 16.

Berthold Moennig