Gestiegene Preise und flotte Nachfrage
Hornlose Deckbullen auf Zuchtviehversteigerung besonders gefragt
Bei einem Preisplus von 160 Euro hatte die Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West am vergangenen Donnerstag in der Eifelhalle in Bitburg einen flotten Verlauf. Gerade Kunden aus Belgien und Luxemburg hatten hieran einen maßgeblichen Anteil und konnten ihren Bedarf nicht komplett decken. Die gestiegenen Preise und die flotte Nachfrage sollten für die Beschicker der Region Ansporn genug sein, den heimischen Auktionsplatz wieder stärker zu beschicken.

Foto: Schulte
Es müssen deutlich mehr sein
Bei einem sich zaghaft belebenden allgemeinen Milchmarkt stiegen die Preise und die Nachfrage. Wünschenswert ist jedoch nach wie vor eine größere Stückzahl, um mehr Kunden zu erreichen. Neben den interessierten Käufern nutzten auch einige andere Landwirte die Unterbrechung der Ernte aufgrund des Regens, um sich einen Überblick zum Zuchtviehmarkt zu verschaffen. So war die Halle sehr gut besetzt. Neben der guten Qualität im Allgemeinen stachen wie immer einige abgekalbte Holsteinfärsen besonders hervor. So PM Fernanda, eine Tochter des sehr beliebten deutschen Top-Vererbers Big Point. Sie stammt aus der Zucht von Peter Meutes aus Rommersheim und hat eine 88 Punkte Samuelo-Mutter und 87 Punkte Rudolph-Großmutter. Dieser Kuhstamm spiegelt Langlebigkeit auf hohem Niveau wider, denn beide Kühe haben sieben Laktationen sehr hohe Leistungen erbracht. Hier stehen in der Spitze fast 14 000 kg Milch bei sehr ansprechenden Inhaltsstoffen. Doch die Big Point-Tochter selbst konnte auch in allen Belangen überzeugen: sehr groß, lang, absolut korrekt in allen Typmerkmalen und dies bei einem sehr festen, hoch angesetzten und top geviertelten Euter. Eine erste Kontrolle mit über 30 kg Milch runden ihr Profil ab, und ein bekannter Züchter aus Luxemburg erhielt hierfür den Zuschlag bei 2 400 Euro. Mit 2 300 Euro folgte preislich die erste Holsteinfärse der Versteigerung. BaS Dagmar ist eine dunkel gezeichnete, sehr starke, schwere Atwood-Tochter aus dem Stall von Christian Bange, Seibersbach. Mit Toystory und Jesther stehen Leistungsvererber im Pedigree, was auch die Mütter entsprechend bewiesen haben. Ein treuer Kunde aus dem Saarland ersteigerte diese hoffnungsvolle Holsteinfärse. Die Seidenfaden GbR aus Mechernich erhielt für ihre schicke und in allen Einzelmerkmalen fehlerfreie, rotbunte Label P-Tochter 1 950 Euro. Ein Milchviehhalter aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich ersteigerte sie zur Ergänzung seines Bestandes. Alfred Bormann aus Biesdorf erhielt 1 850 Euro für seine absolut komplette, rotbunte Remake-Tochter, die in Kleve ihre Milch produzieren wird. Die nächste Zuchtviehauktion in Bitburg findet am Donnerstag, 7. September statt. Anmeldeschluss: Montag, 21. August. Anmeldungen und Informationen bei der RUW, 06569 9690-0, Fax-99, E-Mail: HReifer@ruweg.de, www.ruweg.de.
Gerd Grebener – LW 33/2017