Gesunder Darm – gesundes Schwein

In Zeiten unbefriedigender Erzeugerpreise gilt es besonders, die eingesetzten Produktionsfaktoren unter die Lupe zu nehmen – so beispielsweise in der Mastschweinehaltung das Futter. Denn dieses stellt einen großen Kostenblock dar (siehe auch Beitrag www.lw-heute.de/-eben-akzeptabel).

Ziel ist es, die mit dem Futter ins Tier gebrachten Nährstoffe möglichst effizient in hohe Wachstumsleistungen und damit Tageszunahmen umzusetzen. Moderne Schweinerassen verfügen prinzipiell über ein hohes genetisches Leistungspotenzial. Kann dieses jedoch im eigenen Betrieb nicht genutzt werden, sollte man genauer hinschauen: Sind beispielsweise die Inhaltsstoffe der Ration gut auf die Tiere abgestimmt? Sind genügend Prä- und Probiotika enthalten, die den Darm unterstützen? Fressen die Tiere das Futter gerne, und wird genügend Wasser aufgenommen? Und sind die Übergänge bei Futterumstellungen nicht zu gravierend? Letzteres bedeutet Stress für den Darm und kann eine Störung der Darmflora verursachen.

Eine gesunde Darmflora ist jedoch eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Tierleistung. Nur wenn Darmschleimhaut und Darmzotten gesund sind, können die Nährstoffe aus dem Futter effektiv in den Körper aufgenommen und Schadkeime abgewehrt werden. Sind sie das nicht, werden viele Nährstoffe wieder ausgeschieden, ohne in Wachstumsleistung umgesetzt worden zu sein – und haben nur Geld gekostet. Außerdem ist die Anfälligkeit der Tiere für Durchfall bei einem gestörten Darm erhöht, was weitere Kosten für Tierarzt und Medikamente sowie eine zusätzliche Verminderung der Nährstoffausnutzung nach sich zieht.

Gibt es hier immer wieder Probleme in einem Betrieb, sollten Futterberater und Tierarzt hinzugezogen werden, um gemeinsam die Ursachen zu finden. Ein Studientag für Schweinehalter unter anderem zum Themenkomplex Fütterung und Darmgesundheit fand kürzlich in der Pfalz statt. Lesen Sie dazu unseren Beitrag ab Seite 30.

Marion Adams – LW 47/2015