Gibt es endlich mal wieder ein normales Jahr?
Aktuelle Nmin-Werte und Empfehlungen zur Düngung
Hohe Niederschlagsmengen über das Winterhalbjahr führten zu weniger Verlagerung des Stickstoffs im Boden als zu erwarten war. Im Frühjahr 2025 liegen die Nmin-Werte durchschnittlich 20 bis 30 kg N/ha niedriger als im Herbst 2024. Zu Vegetationsstart ist nicht nur entscheidend, wie viel, sondern auch wo der mineralische Stickstoff im Boden vorliegt. Im Frühjahr 2025 weist der Stickstoff in den Bodenschichten eine gute Verteilung auf. Die Krume ist nicht leer.
Auf den meisten Standorten und bei normalem Witterungsverlauf ist davon auszugehen, dass auch verlagerter mineralischer Stickstoff während der Vegetation von den Pflanzen aufgenommen wird. Bei hohen Niederschlagsmengen im Winter ist es ratsam, mit Hilfe eigener Nmin-Untersuchungen den tatsächlichen pflanzenverfügbaren N-Vorrat zu bestimmen, um dann anschließend den N-Düngebedarf genau ermitteln zu können.Die Reduzierung der N-Düngung (nicht nur in roten Gebieten) wird häufig für geringere Erträge oder schlechte Qualitäten verantwortlich gemacht. Meist sind es jedoch andere Gründe. An erster Stelle sind das Wetter und die daraus resultierenden Folgen zu nennen. Der Klimawandel lässt Böden und Pflanzen zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig an Wasser pendeln. Das wirkt sich massiv auf die Nährstoffverfügbarkeit aus.
Nitracheck und Pflanzenanalysen zeigen regelmässig, dass in der Regel die Pflanzen gut mit Stickstoff versorgt sind. Schwefelmangel und sehr oft auch eine schlechte Verfügbarkeit von Phosphor und anderen Grundnährstoffen haben ihre Ursachen in einer schlechten Kalkversorgung der Böden.
Susanne Fischer, Marie Majer, Wasser- und Bodenverband „MarÂburger Land“; Dr. Angela Homm-Belzer, Matthias Bahr, Silke Reimund, AGGL Otzberg – LW 10/2025