Große Sehnsucht nach glücklichem Familienleben

Die Familie ist für die Mehrheit der Deutschen bis heute der Ort, an dem sie ihr Glück zu finden hoffen. So belegt beispielsweise die Shell-Jugendstudie, dass drei Viertel der Jugendlichen der Meinung sind, dass man eine Familie braucht, um wirklich glücklich leben zu können. Und dies bezieht sich nicht nur auf die Gründung einer eigenen Familie – für 69 Prozent der Jugendlichen gehören Kinder zum Familienglück dazu – sondern auch auf die Herkunftsfamilie. Gerade in Zei­ten gestiegener Anforderungen in Schule, Ausbildung und den ers­ten Berufsjahren ist die Sehnsucht nach Rückhalt und emotionaler Unterstützung in der Familie sehr groß und das Lebensmodell damit unbedingt schützenswert.

Doch „Familie“ hat sich gewandelt: Die klassische Kernfamilie „Vater-Mutter-Kind“ ist längst nicht mehr die dominierende Familienform. Es gibt immer mehr Patchwork- oder Ein-Elternfamilien sowie nicht­ehe­liche Lebensgemeinschaften. Allein folgende Zahlen vom Statistischen Bundesamt zeigen, dass sich unser Familienleben deutlich verändert hat: Zu Beginn der 1960er Jahre lag die Geburtenziffer noch bei 2,5 Kindern je Frau, heute liegt sie bei 1,39; die Eltern jedes dritten Neugeborenen sind nicht verheiratet, zudem heiraten Paare heutzutage später (Männer mit rund 33, Frau­en mit rund 30 Jahren), und im Jahr 2010 wurden 187 027 Ehen geschieden. Kein Wunder, dass Jugendliche sich nach glücklichem Familienleben sehnen, denn sie sind oft die Leidtragenden gescheiterter Be­ziehun­gen.

Um als Familie gut über die Runden zu kommen, sollten einerseits die Erwartungen untereinander nicht zu hoch sein beziehungsweise diese einmal ausgesprochen und diskutiert werden. Andererseits ist es hilfreich, Kontakte nach außen zu pflegen, denn zum Beispiel Nachbarschaft, Vereinsleben oder soziales Engagement tun Familien gut. Mehr zum Thema „Erwartungen an das Familienglück“ lesen Sie in Hof & Familie.

Stephanie Lehmkühler