Gute Nachfrage in Bitburg
Käufer jedoch in Bezug auf den Preis zurückhaltend
Die angespannte Stimmungslage bei den Milcherzeugern war auch bei der Zuchtviehauktion am 9. Juli in Bitburg spürbar. Trotz reger Nachfrage waren die Bieter angesichts der unbefriedigenden Milchpreise nicht bereit, jeden Auktionspreis zu zahlen. Dennoch waren Verkäufer und Käufer am Ende der Versteigerung zufrieden. Zuchtrinder gaben im Preis nach, Deckbullen blieben auf dem Vormonatsniveau.

Foto: Schulte
Und auch der zweite 1 700 Euro-Bulle überzeugte durch sein außergewöhnliches Exterieur, womit er am Morgen vor der Körkommission mit der Höchstnote belohnt wurde. Es ist ein Shirley-Sohn aus dem Kuhstamm von Georg Ostermann, Nonnweiler, mit einer 85 Punkte Rubens und 88 Punkte Belt-Tochter im Stammblatt. Neben dem fehlerfreien Bullen überzeugte vor allen Dingen die extreme Lebensleistung der Mutter, die im Durchschnitt von zehn Laktationen fast 10 000 kg Milch mit guten Inhaltsstoffen geleistet hat.
Sehr gute Rotbunte
Von auffallend guter, einheitlicher Qualität war die Spitze des Kontingents an abgekalbten rotbunten Färsen. Der Tagespreissieger kam aus dem Stall von Stefan Struben, Dahlem. Mehrfach stellte der Züchter bereits in den letzten Jahren die Preissieger in Bitburg, und auch diesmal war er mit einem Top-Kontingent angereist. Für 2 200 Euro ersteigerte ein Züchter die Serano-Tochter Olganda. Sie hatte ein perfektes Roboter-Euter und ein schaufähiges Exterieur. Mit einer Lemond und der EX 90 eingestuften Dominator-Großmutter stehen Kühe mit Spitzeninhaltsstoffen im Pedigree. Bei 9 000 kg Milch glänzt dieser Kuhstamm mit 3,7 Prozent Eiweiß. Genau wie die mit 2 000 Euro preislich folgende Max Mareike haben beide Färsen weit über 30 kg Milch in der ersten Kontrolle und mit gerade einmal 23 Monaten abgekalbt. Max Mareike stammt aus dem Zuchtstall Marxen, Dingdorf, und ist eine rotbunte Kumo aus einer 87 Punkte Carmano, mit einer Konvoy-Großmutter. Hier stehen 11 000 kg mit fast 3,7 Prozent Eiweiß zubuche. Sie erhielt den Zuschlag bei 2 000 Euro. Und auch die preislich Dritte, eine schicke rotbunte Tableau-Färse aus dem Zuchtstall Herbert Bonifas, Scheitenkorb, geht für 1 900 Euro zu Regh nach Bettenfeld. Mit Curtis und Rugallo stehen sichere Vererber in der Väterfolge. Die Rugallo ist sogar mit 87 Punkten bewertet und hat bereits acht Laktationen produziert. Dies immerhin mit Durchschnittsleistungen über 10 000 kg Milch. Auch die nächste Preisspitze ersteigerte Wolfgang Regh, und wieder ist es eine tolle rotbunte Holsteinfärse, die 1 850 Euro für ihren Züchter erlöst. Diese milchtypische rotbunte Tochter des RUW Selelct-Bullen Defoe hat eine 83 Punkte Lichtblick-Mutter und 86 Punkte Paradox-Großmutter. Hier passen sämtliche Leistungen im Stammbaum. Züchter ist die Rüben KG, Münstermaifeld. Die nächste ZuchtviehÂauktion findet am 6. August statt (Anmeldeschluss: 20. Juli).
Gerd Grebener, ruw – LW 29/2015