Gute Stimmung bei Auktion in Fließem
Erfolgreicher Jahresauftakt mit vielen heimischen Käufern
Die Jahresauftakt-Auktion für 2020 am vorvergangenen Donnerstag hatte einen guten und flotten Verlauf. Erfreulich war die Tatsache, dass zu diesem Markt wieder reichlich heimische Kunden zum Vermarktungszentrum nach Fließem angereist waren. Die Preisspanne bei den abgekalbten Holsteinfärsen zeigte, dass für jeden etwas dabei war. Wer jedoch in der Champions-League etwas suchte, musste bei dieser Versteigerung schon 2 000 Euro investieren.

Foto: Gerd Grebener
Hotspot weiterhin sehr gefragter Vererber
Hotspot P ist in aller Munde. Dieser außergewöhnliche Vererber der Rinder-Union West sorgt bundesweit für Furore und so auch auf der Januar-Auktion in Fließem. Die Seidenfaden GbR aus Mechernich hatte einen sehr ausgeglichenen, dunkel gezeichneten Hotspot P-Sohn, der von der Körkommission am Morgen die Tageshöchstnoten erhalten hatte. Gerade 12 Monate alt zeigte er sich sehr gut entwickelt und fehlerfrei im Fundament und Körper. Neben seinem genomischen Zuchtwert war es die Tatsache, dass dieser Bulle hornlos ist, was ihn so interessant machte. Seine Mission P-Mutter hat erst eine Teilleistung, da sie bereits sehr jung für den Embryotransfer genutzt wurde. Die Nugget-Großmutter hat jedoch eine außergewöhnlich hohe Inhaltsstoffleistung, denn sie produzierte bei über 10 000 kg Milch 4,26 Prozent Eiweiß. Mehrere Interessenten hatten sich bereits im Vorfeld gemeldet, sodass dieser Bulle zügig für 2 700 Euro einem luxemburgischen Züchter zugeschlagen werden konnte. Der wohl größte Bulle der Versteigerung, ein Simba-Sohn aus dem Zuchtstall Elmar Mettel, Mettendorf, wechselte für 2 000 Euro nach Westfalen. Die Logan-Mutter war mit 88 Punkten eingestuft und überzeugte mit einem Durchschnitt von 5 Laktationen mit 12 000 kg Milch bei 3,54 Prozent Eiweiß. Auch Johann Hoffmann aus Stockem erzielte 2 000 Euro für seinen extrem eleganten, schicken Mission P-Sohn JOH Magic, der ebenfalls für einen westfälischen Züchter zugeschlagen werden konnte. Hier stehen im Schnitt von 6 Laktationen über 10 000 kg Milch mit 3,60 Prozent Eiweiß. Zwei weitere Bullen erlösten ebenfalls 2 000 Euro. Zum einen der Sonic-Sohn MAX Sofico vom Züchter Stefan Marxen, Dingdorf, der mit seiner Maximum-Mutter und Radon-Großmutter Leistungen von fast 14 000 kg Milch aufweisen kann. Der jüngste Bulle der Versteigerung, gerade 1 Jahr alt, kam von der Zuchtstätte Billen GbR, Kaschenbach. Dieser Born P-Sohn BiK Bolt hat eine 85 Punkte Julandy-Mutter und 88 Punkte Dubby-Großmutter, und dies mit einer kolossalen Leistung von 11 500 kg Milch mit 3,72 Prozent Eiweiß. Ein Milchviehhalter aus Frankreich ersteigerte diesen Bullen.
Gerd Grebener – LW 5/2020