Hallenbau in der Landwirtschaft

Vortragsveranstaltung der ALB Hessen auf dem Eichhof

Hallen werden für unterschiedlichste Nutzungen gebaut. Sie dienen zur Lagerung von Getreide, Stroh sowie Heu und können zum Unterstellen von Maschinen genutzt werden. Darüber hinaus gibt es Mehrzweckhallen, die neben dem Lagern und Unterstellen auch für die Unterbringung von Vieh dienen. Dachflächen solcher Hallen werden immer häufiger für Photovoltaik­anlagen genutzt. Worauf es beim Hallenbau ankommt, zeigt die Vortragsveranstaltung „zukunftsfähiger und flexibler Hallenbau in der Landwirtschaft“, die am Dienstag, dem 18. Januar ab 9.30 Uhr im Landwirtschaftszentrum Eichhof, Bad Hersfeld, stattfindet.

Hallenbau wird das Thema einer Vortragsveranstaltung der ALB-Baulehrschau am 18. Januar im Landwirtschaftszentrum Eichhof, Bad Hersfeld, sein.

Foto: Sens

Die Vielzahl der Nutzungsmöglichkeiten machen diese Gebäude so interessant. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, eine gute Planung vorausgehen zu lassen, um allen Eventualitäten für die Zukunft begegnen zu können.

Lage und Erschließung prüfen

Zunächst ist die Lage einschließlich der Erschließung zu prüfen. Hierbei ist die Ausrichtung im Hinblick auf die Nutzung von Sonnenenergie ebenso wichtig wie die Zufahrt zur Halle sowie die Zuordnung der Tore. Dabei sollen möglichst gerade Achsen mit entsprechenden Wendemöglichkeiten eingeplant werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist der Zuschnitt und die Gesamtgröße der Halle. Neben einer Traufhöhe von mindestens 4 m (besser 4,50 m) ist das Längen- und Breitenverhältnis von Bedeutung. Eine Hallenbreite von mindestens 20 m ermöglicht bei einer seitlichen Zufahrt das Unterstellen von kompletten landwirtschaftlichen Zügen (Schlepper und 2 Anhänger) mit einer Länge von 18 m.

Die Länge der Halle ergibt sich dann aus dem betrieblichen Bedarf an m². Die Höhe des Firstes und die entsprechende Dachneigung sind so zu planen, dass in der Halle ein Kipper betätigt werden kann und dass bei dem Einbau von Photovoltaikanlagen eine möglichst optimale Ausrichtung zur Sonne besteht.

Holz und Stahl sind meistgenutzte Materialien

Bei der Materialauswahl kommen in den meisten Fällen Holz und Stahl zum Einsatz. Dabei ist es auch selbstverständlich, dass die Halle freitragend ohne Stützen gebaut wird. Die Ausführung des Fußbodens ist nutzungsabhängig, wobei ein glatter Beton am häufigsten zu empfehlen ist. Der Wandaufbau kann mit Mauerwerk, Trapezblech oder Holz ausgeführt werden. Bei der Lagerung von losen Schüttgütern ist entsprechend die Statik zu beachten. Die Tore können dann als Flügel-, Schiebe,- oder Sektionaltor eingebaut werden. Wenn sich im Laufe der Jahre die Produktionsausrichtung des Betriebes ändert, sollte ein solches Gebäude weiterhin genutzt werden können. Je weniger feste Einbauten vorhanden sind, desto leichter wird es sein, eine Umnutzung vorzunehmen. Klaus-Dieter Sens, LLH


Programm

  • Grundzüge eines modernen und kostengünstigen Getreide- und Mehrzweck­hallenbaues für die Landwirtschaft, Thorsten Gensler, Architekt, Ebersburg
  • Die Sonne finanziert mit – Integration von PV-Anlagen, Stefan Blome, Ener­gieberater, LWK Nord­rhein Westfalen
  • Kostengünstige und funktionelle Getreidelagerungs- und Aufbereitungstechnik in Mehr­zweck­hallen, Volker Ruch, Land­technikberater, LLH Hof­geismar
  • Möglichkeiten und Grenzen für Folgenutzungskonzepte landwirtschaftlicher Mehrzweckhallen, Gerd Rasche, Bauberater, HLG Kassel

Die Vorträge beginnen um 9.30 Uhr. Die Teilnahme kostet 20 Euro inklusive Mittagessen.