Hessens Fleischschafzüchter mit Spitzenplatzierungen
Bundes-Elite-Auktion fand in Kölsa bei Leipzig statt
Hessische Herdbuchzuchtbetriebe belegten vordere Plätze in der bundesweiten Konkurrenz auf der Schwarzkopf- und Suffolk-Elite-Auktion vom 8. bis 9. März in Kölsa bei Leipzig.Vier junge Herdbuchzuchtstätten vertraten die hessische Schafzucht auf der Bundes-Elite der Fleischschafrassen. Je zwei Zuchtbetriebe der Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf (SKF) und Suffolk Schaf (SUF) waren Anfang Januar mit ihren besten Jährlingsböcken von der Körkommission des Hessischen Verbandes für Schafzucht und -haltung dazu auserkoren worden, das hessische Kontingent auf der wichtigsten deutschen Bock-Auktion für diese beiden bekannten Wirtschaftsrassen zu stellen.

Foto: Ritter
Zusätzlich wurden im ersten Lebensjahr Gentests durchgeführt, um die Empfänglichkeit der Böcke für wichtige Schafkrankheiten zu ermitteln. In der Sammelkörung des Zuchtverbandes haben sich dann zwei Suffolkböcke von Michael Alt aus Birstein und ein SUF-Bock aus dem Betrieb Bässe aus Feldsberg gegen die Konkurrenten durchgesetzt. Bei den SKF-Böcken brillierten zwei Böcke aus der Zucht Fingerhut aus Bad Arolsen-Mengeringhausen und ein Bock des Züchters Stey aus Kirchhain-Stausebach. Diese vier jüngeren Züchter repräsentieren eine neue Generation von Herdbuchzüchtern in Hessen, die hochmotiviert ans Werk gehen und schon auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen können. Dabei werden sie von etablierten Zuchtstätten jederzeit unterstützt. Die weite Strecke zur Eliteauktion vor den Toren Leipzigs bildete eine weitere Anstrengung für Züchter, Helfer und die jungen Zuchtböcke. Den Tieren gilt dabei selbstverständlich die volle Aufmerksamkeit, damit sie in bester Schaukondition zur Prämierungs- und Verkaufsveranstaltung erscheinen.
Die 200 besten Jungböcke der Rassen Schwarzköpfiges Fleischschaf und Suffolk aus 49 Zuchtstätten und 12 -verbänden waren am 8. März zur Prämierung aufgetrieben worden. Das junge hessische Team erzielte unter den Augen von Zuchtleiter Arnd Ritter und dem Vorsitzenden des hessischen Zuchtverbandes, Reinhard Heintz, beachtliche Erfolge.
Wuchtiger SKF-Bock aus dem Zuchtbetrieb Fingerhut
Olav Fingerhut hatte mit KAT-Nr. 323 einen wuchtigen und korrekten SKF-Bock, der in der Klasse der dreizehn Monate alten Böcke alle anderen Böcke ausstach und danach sogar noch Reserve-Sieger der jüngeren Klassen wurde. Sein zweiter Bock rangierte in der gleichen Klasse auf Rang sechs. Oliver Stey präsentierte einen 14 Monate alten SKF-Bock, der in Größe und Ausgeglichenheit keine Schwäche zeigte und in einer sehr starken Konkurrenz auf Rang vier vordrang. Ein beachtlicher Erfolg bei seiner allerersten Teilnahme an der Eliteauktion.
Bei den Suffolks war mit Michael Alt, Bierstein, ein weiterer hessischer Debütant mit zwei Böcken am Start. Sein Bock mit Nr. 433 bestach durch sehr große Harmonie bei überdurchschnittlichen Bewertungen in allen Merkmalen. Dieses Tier stellten die drei Preisrichter auf Platz zwei in seiner Altersklasse. Selten schafft es ein Neuling unter den Elitezüchtern bei der ersten Teilnahme in diese Höhen des Suffolk-Olymps.
Thomas Bässe, der zum dritten Mal mit elitefähigen SUF-Böcken antreten konnte, traf es noch besser. Sein SUF-Bock mit KAT-Nr. 439, ein sehr kompakter und mit Höchstnote 9 extrem bemuskelter Bock im englischen Typ, überzeugte die Jury der „WirtschaftsÂvereinigung Deutsches LammÂfleisch“ (WDL), die diesen hessischen Bock zum WDL-Siegerbock aller Suffolks erklärte. Er repräsentiert damit für die Topvermarkter in Deutschland das Ideal des Schlachtkörperwertes im Sinne der einheimischen Lammfleischerzeugung. Thomas Bässe konnte damit den ersten großen Erfolg in der bundesdeutschen Suffolkszene landen und den Lohn für seine ehrgeizige Zuchtauswahl der letzten Jahre einfahren.
Alle hessischen Böcke fanden einen Käufer
Alle hessischen Zuchtböcke fanden am zweiten Tag der Veranstaltung über die Auktion einen neuen Besitzer. Auch damit wird die Qualität der hessischen Böcke unterstrichen. Denn obwohl der höchste Steigpreis der Veranstaltung bei 6 000 Euro für einen SKF-Bock der Zucht Matzat in Thüringen lag, fand lediglich etwa ein Viertel aller angebotenen Eliteböcke keinen Käufer.
Arnd Ritter, llh – LW 14/2016