Hessens Leistungspflüger finden in Fritzlar ihre Meister
Alexander Krug siegt beim Wettbewerb im Drehpflügen
Vor einer erstaunlich großen Kulisse von mehr als 1 000 Besuchern fand am vergangenen Sonntag vor den Toren des nordhessischen Fritzlar auf Flächen um die Claas Hessen GmbH der 35. Landesentscheid im Leistungspflügen statt.

Foto: Urs-Magnus Hildebrandt
Die sechs Beetpflüger waren Joachim Jockel aus Steinau, Marcel Stumpf aus Alsfeld, Jan-Hendrik Köhler aus Borken, Jonathan Sorge aus Borken, Valentin SteinÂmetz aus Gudensberg und Justin Bähr ebenfalls aus Borken.
Unter den strengen, aber fairen Beurteilungen durch die wettÂkampferfahrenen Wertungsrichter beim Beetpflügen Hermann Kremer (Oberrichter), Hermann Huder, Dr. Jörg HütÂher, Ralf Weigel und Andreas Scheffer sowie den Wertungsrichtern beim Drehpflügen Andreas Köhler (Oberrichter), Christian Hochgrebe, Sebastian Götz, Wolfgang Kröll und Freimut Krug wurden Hessens beste Pflüger ermittelt:
Hessenmeister im Beetpflügen wurde Jan-Hendrik Köhler aus Borken. Zweiter und Dritter Sieger wurden Joachim Jockel aus Steinau und Marcel Stumpf aus Alsfeld. Hessenmeister beim Drehpflügen wurde Alexander Krug aus Edermünde. Zweiter und Dritter Sieger wurden hier Max Geismar aus Fritzlar und Johannes Hamenstädt aus Felsberg.

Foto: Urs-Magnus Hildebrandt
Dass das Pflügen noch immer zur hohen Kunst des Ackerbaus zählt ist unstrittig. Bestrebungen aus ökonomischen Gründen und zur Vermeidung von Erosionsschäden gänzlich auf das Pflügen zu verzichten scheinen nicht umsetzbar, da ohne Bodenwendung mit zunehmenden Unkrautdruck zu rechnen ist und der chemische Pflanzenschutz intensiviert werden muss. Da solche Entwicklungen mit Skepsis gesehen werden, könnte eine Renaissance des Pfluges bevorstehen.
Besondere Beachtung findet bei solchen Events auch das Rahmenprogramm. So zeigten Otto Reinbold aus Fritzlar und Heiko Missal aus Espenau dass ihre gepflegten Oldtimerschlepper und -Pflüge auch nach 50 bis 60 Jahren noch ganze Arbeit leisten können.
Ein Zuschauermagnet stellte auch das Gespannpflügen mit Kaltblütern dar. Daniel Hoffmann mit seinen prächtigen Rheinisch-Deutschen-Kaltblütern aus Kirchheim-Frielingen und Götz Döring mit seinen Staffordshire-Kaltblütern aus Wabern-Zennern zeigten, wie die Pflugarbeit vor der Motorisierung der Landwirtschaft durchgeführt wurde.

Foto: Urs-Magnus Hildebrandt
Zur Siegerehrung bekräftigten Erster Stadtrat der Stadt Fritzlar, Claus Reich und die Abteilungsleiterin Landwirtschaft Dr. Anna Runzheimer vom HMUKLV in Wiesbaden ihre Wertschätzung für die Leistungspflüger und lobten deren Bereitschaft, am Wettkampf teilzunehmen und hierfür auch manche Strapaze der zum Teil weiten Anreise in Kauf zu nehmen.
Neben einer Urkunde der hessischen Landwirtschaftsministerin Priska Hinz erhielten die Erstplazierten Geldprämien und Pokale. Letztere wurden vom Geschäftsführer der Claas Hessen GmbH, Dr. Harald Bräutigam sowie Florian Bender von der Firma Saphir, Maik Schlüter von der Firma Franck und Bernhard Schmidt von der Firma Rabe überreicht.
Ein besonderer Dank für die Bereitstellung der Fläche sowie des Veranstaltungsgeländes und für die gelungene Organisation ging auch an die Stadt Fritzlar, an die Claas Hessen GmbH, die Organisatoren des Wettbewerbs, Klaus-Dieter Sens und Karl-Heinz Wiech vom LLH sowie an die Unterstützer durch den Landfrauenverband und der Hessischen Landjugend. Letztere hatte zum Gelingen des vorausgegangenen Pflügerabends „Young Farmers Party“ beigetragen, der von der Young Farmers GbR veranstaltet wurde.
Dr. Ernst-August Hildebrandt – LW 12/2016