Hochbeete in jeder Form und Farbe

Gärtnern in angenehmer Höhe

Gemüse und Zierpflanzen lassen sich sowohl ebenerdig kultivieren als auch in Hochbeeten. Solche Kästen sind aus verschiedenen Baustoffen in beliebigen Größen und Formen konstruierbar und erleichtern die Pflege.

Hochbeete lassen sich aus Ziegeln aufmauern, aus Natursteinen aufschichten, aus Balken bauen oder aus Brettern zimmern. Am einfachsten entstehen Hochbeete aus Betonringen, die in verschiedenen Größen vom Baustoffhandel zu bekommen sind. Die grauen Ringe, die sonst zum Brunnenbau dienen, sind völlig verrottungsfest. Sie nehmen eine Menge Erd-Substrat auf und bieten vielen Gemüse- und Zierpflanzen Raum und gute Wachstumsbedingungen. Wer den grauen Beton nicht mag, kann die Ringe weißen oder in anderen Farben gestalten. Dazu eignen sich auch Fassadenfarben, sodass die runden Hochbeete aus Beton denselben Anstrich erhalten können wie das Wohnhaus.

Gute Wachstumsgrundlage

Ein Hochbeet bietet ideale Wachstumsbedingungen für Gemüse, zumal es mit Gartenerde befüllt werden kann. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Mischung aus lehmigem Sand oder sandigem Lehm – je nach Bodenbeschaffenheit und Verfügbarkeit – und Kompost.

Zum Mischen des Substrats kann beispielsweise die Aushub­erde nützlich sein, die beim Ausgraben der Streifenfundamente oder anderer Gartenprojekte anfällt. Größere Mengen Kompost sind bei Bedarf in einer Kompostieranlage zu bekommen. Allerdings ist besonders beim Gemüseanbau auf gute Qualität zu achten.

Anlage nach Art eines Hügelbeetes

Eine günstige Zeit zum Bauen eines oder mehrerer Hochbeete ist im Frühjahr zum Beginn der Gartensaison. Vor allem, wenn die Befüllung nach Art eines Hügelbeetes erfolgt. Dann können die Zweige vom Winterschnitt der Gehölze nach dem Zerkleinern als luftige Bodenschicht genutzt werden. Darauf kommt eine Schicht aus verrottetem Stallmist, die gut festgetreten wird.

Dieses Hochbeet (Frühbeet) ist auch im wechselhaften Frühjahr vor Wettereinflüssen geschützt.

Foto: Himmelhuber

Ob Holz, Granit oder Beton – die Wahl der Baumaterialien ist jedem selbst überlassen.

Foto: Himmelhuber

Zum Auffüllen bis etwa 20 Zentimeter unter dem Rand eignet sich gute Gartenerde. Den Kompost für die oberste Schicht gibt es aus eigener Produktion oder vom Kompostwerk. Nach dem Auffüllen steht das Beet zum Bepflanzen bereit. Je nach Wetterlage schützen Vliese oder Folienzelte vor Spätfrösten.

Holzkästen – mit wenigen Mitteln gebaut

Statt der Betonringe können auch andere Baustoffe zur Herstel­lung genutzt werden. Bei Holzkästen können die Wände innen eine Isolierung aus Teichfolie oder Mauerschutzbahnen erhalten. Das schützt sie vor Feuchtigkeit und verzögert die Verrottung. Der Boden muss natürlich frei bleiben. Der Bau eines Holzkastens ist mit wenigen Mitteln möglich. Dazu eignen sich beispielsweise Bohlen, die zu einem festen Kasten zusammengebaut werden. Das können unbehandelte Bretter oder Balken sein, die nach der Verrottung ersetzt werden oder auch kesseldruckimprägnierte Holzbauteile, die länger haltbar sind.

Bewährt haben sich wetterfeste Bretter und Kanthölzer aus Lärchen- oder Douglasienholz. Die Holzbohlen sollten ausreichend dick sein, damit sich der Holzkasten beim Befüllen mit Erde nicht verformt. Kanthölzer an den Ecken machen die Verschraubung möglich und stabilisieren den Kasten. Solche Kästen lassen sich beliebig aufstocken, wenn eine bequemere Arbeitshöhe erwünscht ist. Die Größe des Kastens richtet sich nach der Beetfläche.

Zunächst genügt ein kleines Hochbeet für den Versuchsanbau von Gemüse, das in einer Gartenecke genügend Platz hat. Die Anbaufläche kann später immer noch durch zusätzliche Kästen erweitert werden. Dazwischen sind ausreichende Abstände einzuhalten, damit gut begehbare Wege entstehen.

Mauerwerk als Gestaltungselement

Dekorativer als Betonringe sind Hochbeete aus Natursteinen oder aus Ziegeln. Solche fest aufgeschichteten oder gemauerten Baulichkeiten müssen gut platziert und gebaut sein. Anders als Betonringe, die sich wieder beseitigen lassen, oder auch Holzkästen, die ausgeleert und abgebaut werden können, gehören Hochbeete aus Naturstein oder Ziegeln zu den dauerhaften Gestaltungselementen im Garten.

Die Aushuberde kann, gemischt zum Beispiel mit Kompost, auch zum Befüllen des Hochbeetes verwendet werden.

Foto: Himmelhuber

Für Rollstuhlfahrer gibt es das Tischbeet, bei dem bequem unter die Arbeitsfläche gefahren werden kann.

Foto: Himmelhuber


Auch aus einfachen Ziegeln können dekorative Hochbeete gebaut werden.

Foto: Himmelhuber

Vor allem, wenn sie nicht lose auf dem Boden aufgeschichtet sind, sondern ein massives Betonfundament haben. Für ein Ziegelmauerwerk ist ein Streifenfundament nötig, das frostsicher gründen sollte. Dafür genügt ein spatenbreiter Graben, der mit Beton aufgefüllt wird. Nach dem Abbinden des Betons kann das Aufmauern der Ziegelwände erfolgen. Dazu eignen sich vorzugsweise frostsichere Klinker oder andere wetterfeste Pflastersteine.

Für eine massivere Wandung aus Granitzeilen oder Kalkquadern ist nicht zwingend ein Fundament nötig, wenn sie nach Art einer Trockenmauer aufgeschichtet werden. Zum Verfugen dient dann nicht Beton, sondern Gartenerde. Solche Naturstein-Hochbeete machen die Bepflanzung von Kräutern oder Polsterstauden in den Fugen möglich, die das Mauerwerk zusätzlich festigen.

Ideen sammeln in Mustergärten

Der Aufwand für den Aufbau und das Befüllen eines Hochbeets ist recht groß. Er lohnt sich aber langfristig, zumal die Pflege leichter fällt und in angenehmer Höhe erledigt werden kann. Wichtig ist eine ausreichende Wasserversorgung. Ein Hochbeet trocknet im Sommer leichter aus als ein ebenerdiges Beet im Garten. Hier haben sich Bewässerungs-Systeme bewährt.

Schöne Baubeispiele sind oft in Mustergärten der Landkreise, in Schauanlagen der Gartencenter oder auch beim Blick über den Zaun in Wohnsiedlungen zu finden. Peter Himmelhuber